Wenn es nach dem Trainer geht, dann gehe ich morgen laufen. Das geht aber nicht, weil es dann ein Morgenlauf werden müsste. Morgen Abend habe ich einen Termin, und um Vorzubeugen, dass aus dem morgigen Lauf nichts wird, ziehe ich ihn vor. Ich gehe schon heute laufen. Diesmal mit Zeugwart.

Der checkt allerdings erst mal den Regenradar, wie gefährlich der Lauf für uns so wird, und dann entscheidet er sich, dass wir dann doch gemeinsam laufen können. Es soll nicht regnen. Zumindest nicht bei uns und nicht innerhalb der nächsten Stunde. Und da der Trainer für den morgigen Lauf 45Minuten vorgegeben hat, reicht uns das ja.

Ich soll mich 15 Minuten einlaufen, dann 15 Minuten flottes GA2 Tempo machen und dann weitere 15 Minuten auslaufen. Das durchzuhalten halte ich für utopisch, aber gut. Der Zeugwart wird die ganze Zeit locker neben mir hertraben, so wie ich ihn kenne. Und dabei wird er mir erzählen, dass er schon ewig nicht mehr gelaufen ist… natürlich. ;-)

Durch den Wald geht es heute nicht. Die Holzwegschaffarbeiten, die letzte Woche ihren Anfang in den Fällarbeiten nahmen, gehen heute weiter. Es stehen viele große Gefährte im Wald und überall wird Holz abtransportiert. Wir nutzen also eine andere Strecke, die ich sonst nur vom Radfahren kenne. Wir machen sie zur Wendepunktstrecke und laufen 15 Minuten wirklich locker ein. Das klappt prima und ich könnte ewig so weiterlaufen. Nach ziemlich genau einer viertel Stunde ziehen wir merklich an und ich komme prima in das flottere GA2 Tempo rein. Kein Problem.

Problematisch wird’s ein bisschen, weil ich das ja 15 Minuten lang durchhalten soll. Am Stück. Ich kann normalerweise gut mal kurz beschleunigen und dann wieder langsamer werden… jetzt ziehe ich es aber durch. Nur am U-Turn mache ich automatisch langsamer. Wir drehen hier nach 7,5 Minuten GA2 Lauf um. So sollten wir dann also nach Adam Riese und den Vorgaben auch nach der Zeit wieder daheim ankommen. Mal sehen wie es so klappt.

Während ich auf dem Rückweg ordentlich pumpe, unterhält der Zeugwart sich. Mit sich selbst. Ich kann ihm nämlich nicht antworten. Wir machen aus, dass ich ihm meine Story dann beim duschen erzähle oder beim Abendessen. Im Augenblick muß ich mich konzentrieren. Ist vielleicht auch gar nicht so schlecht, dass ich das mal mache. Training sollte schließlich ernst genommen werden und das passiert heute tatsächlich.

Wir laufen bis zur Abbiegung, an der wir die Beschleunigung begonnen haben und dann geht’s an die 15 Minuten auslaufen. Hier mache ich wirklich merklich langsamer, damit der Puls runter geht und falle hinter dem Zeugwart zurück. War ja klar, dass er noch kann… es lief tatsächlich super heute. Ein sehr konzentrierter Trainingslauf genau nach Trainervorgaben. Das wird ihm gefallen.

Zu Hause lese ich meine Uhr aus und auch die spricht eine klare Sprache. Alle Vorgaben wurden perfekt erfüllt. Wenn ich Rundenzeiten abgedrückt hätte, dann wären sie genau alle 15 Minuten gewesen. Perfekt.

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