Wir sind aus dem Urlaub zurück und das Arbeitsleben hat uns wieder. Im Gegensatz zu meinen früheren Jobs, bei denen die letzte Nacht vor dem ersten Arbeitstag geprägt war von Streß, Schlaflosigkeit und einer Unruhe, was alles wohl angefallen war in meiner Abwesenheit, schlafe ich überragend gut. Mein jetziger Job ist einfach klasse und alles läuft, wie es soll. Erfreulicherweise sind auch weder der Zeugwart noch ich besonders vom Jetlag geplagt und so steigen wir nicht nur gleich wieder gut im Job sondern auch im Trainingsplan ein.

Am Montag Athletiktraining, gestern Rolle fahren und heute Laufen. Da hat der Trainer auch einfach gedacht, das paßt schon mit dem Jetlag, die wird schon keines haben. Urlaub vorbei und schon geht’s wieder 100% weiter. Immerhin bin ich ja erholt. Da hat er recht. Das Rollentraining gestern war anstrengend und ich habe es außerdem zeitlich gekürzt. Irgendwie war ich später daheim als gedacht und dann noch einkaufen und überhaupt, wie das immer so ist. Aber wenigstens habe ich es nicht ganz ausfallen lassen, sondern nur gekürzt. Ich finde das gut. Der Trainer sagte dazu, dass wir bis Kraichgau schon noch etwas bei der Sache bleiben müssen und nicht zuviel ausfallen soll. Weiß ich doch. Ich sehe es als die Ausnahme, die die Regel bestätigt.

Ausnutzen

In der letzten Nacht schlafe ich kurz und bin um 4h wach. Richtig wach. Ich kann nicht mehr einschlafen und muß auch nicht, weil ich regelrecht ausgeschlafen bin. Grandios. Wir sind zwar früh ins Bett, wegen des Jetlags, aber so wach, war ich selten. Wie nutze ich also diese wache Zeit sinnvoll? Erst hole ich mir ein Buch und lese ein bischen, aber dann überlege ich mir, dass es besser wäre, den Lauf vom Trainingsplan einfach jetzt schon zu machen. Wenn ich jetzt aufstehe und laufen gehe, dann kann ich später in Ruhe mit dem Zeugwart frühstücken und heute Nachmittag nach der Arbeit auf der Couch rumlungern. Das ist ein Zeitplan, über den ich nicht lange nachdenken muß.

Bei -2C ziehe ich mich also wetterfreundlich an, schnappe mir meine neuen Sugoi Jacke, die ich als Amerikamitbringsel mitgebracht habe und die Kopflampe und schon kann es losgehen. Die Sugoi Jacke strahlt zurück, wenn sie angeleuchtet wird und so bin ich wirklich gut gerüstet für den

Frühsport

Die Strassen sind menschenleer. Ich entscheide mich gegen meine übliche Waldrunde. Nicht, weil ich Angst habe geklaut zu werden, ich vermute die Räuber schlafen noch, sondern weil ich bedenken habe den Wildschweinen zu begegnen. Nachts ist das deren Wald und da muß ich nicht noch mit meiner Stirnlampe drin rumspringen und alle nervös machen. Ich laufe also einfach kreuz und quer durchs Dorf. Es ist wirklich bitterkalt. Kein Wunder, dass möglichst wenig Menschen um diese Uhrzeit unterwegs sind. Ein Auto macht beim Anblick meiner Jacke eine Bremsung. Offenbar hat sich der Fahrer ziemlich erschreckt und die Jacke ihren Zweck erfüllt. Unnötig zu erwähnen, dass ich beim Frühsport durchs Dorf auf dem Bürgersteig laufe. Selbstverständlich.

Ich laufe perfekt nach Trainingsplan und drehe noch eine kurze erweiterte Runde um unser Haus, weil ich zu schnell war. Nicht, dass der Trainer denkt, ich kürze meine Trainingszeiten jetzt ständig und dass das zur Gewohnheit wird. Das gilt es unbedingt zu vermeiden. Als ich nach dem Frühsport wieder heim komme höre ich gerade, wie unser Wecker angeht. Perfektes Timing also. Besser kann man so eine frühe Form gar nicht nutzen.

Da ich heute früh allerdings noch keine Kontaktlinsen rein gemacht hatte, werde ich im Elan jetzt, in der warmen Wohnung erst mal ausgebremst. Meine Brille ist komplett beschlagen. Wie früher. Ich bin also mehrfach am wischen, ehe ich wieder den Durchblick habe. Dann gehe ich duschen und gebe der Brille ebenfalls die Gelegenheit sich an die klimatischen Verhältnisse in unserer Wohnung anzupassen. Selten bin ich so fit in einen Tag gestartet.

Minusgrade