Die RTF Saison geht wieder los! Irgendwie war mir das gar nicht so bewußt, aber der Schwimmer hat uns Mitte der Woche angetickert und mitgeteilt, dass am Sonntag  RTF in Niederdorfelden ist und ob wir mitfahren möchten. Keine Frage! Auf dem Trainingsplan stehen zwei Stunden Fahrrad fahren und so wählen wir die mittlere der drei angebotenen Touren für heute aus. Die Angaben sind missverständlich, von 80km über 79km bis hin zu 63km gehen die Streckenlängen, trotzdem paßt diese Tour auf jeden Fall am Besten in die Anforderung des Trainers.

Wir treffen uns um 9h vor Ort, melden uns gemeinsam an und dann warten wir noch kurz. Denn eigentlich hatte sich der Führer in der roten Jacke auch angekündigt. Allerdings sehen wir ihn nirgends und so fahren wir zu dritt los. Gegen den Wind. Wir nehmen uns die Verpflegungsstellen als Etappenziele vor und so gilt es als Erstes nach Florstadt zu fahren. Das dürfte eine überschaubare Strecke sein, hoffe ich. Ich war schon lange nicht mehr mit den Rennradfelgen unterwegs und zusätzlich bin ich beim Crosser fahren meistens eher windgeschützt, außer die Herren fahren über die hohe Strasse natürlich. Die Geschwindigkeit beim Crosser fahren ist außerdem eine andere, und außerdem die Streckenlänge. Ich hoffe also darauf, dass die Streckenangabe der RTF Niederdorfelden mit 63km passt. Das wäre eine gelungene Steigerung zu unserer letzten Tour, die knapp über 50km hatte, mit den Crossern.

Flotter, trotzdem nicht schnell genug

Ich falle an jedem Anstieg weit hinter die Herren zurück. Ich verstehe nicht, was die morgens frühstücken und wo sie ihre Energie hernehmen! Und das Abschlagen passiert, obwohl ich deutlich schneller als die letzten Jahr geworden bin. Früher war mein Ziel nicht unter 10km/h zu fallen. Heute fahre ich die Anstiege mit deutlich über 13, meist sogar deutlich über 14km/h hoch. Unfassbar, dass die Herren mir trotzdem mehrere hundert Meter abnehmen und dass mich wildfremde Männer (Frauen sehen wir heute kaum) an den Anstiegen stehen lassen, als würde ich mich gar nicht bewegen.

Niederdorfelden

Ich weiß nicht, wann es mal soweit sein wird, dass ich bei den Männern mitfahre und wir alle als Perlenkette zusammen oben auf dem Kamm ankommen. Heute ist das auf jeden Fall nicht der Fall. Wir sind trotzdem blitzschnell in Florstadt. Das erste Etappenziel der RTF Niederdorfelden ist erreicht und wir bekommen unseren Stempel. Nicht, dass wir was damit anfangen würden, aber ohne Stempel geht’s bei einer RTF irgendwie nicht, klar, oder?

Das neue Florstadt

Nachdem der Schwimmer mitteilt, dass Rommelshausen das neue Florstadt ist und ich den Witz dann auch irgendwann verstanden habe, geht es weiter. Ich kann nach so einer kurzen Pause wieder ganz gut in die Pedale treten, die Anstiege verbringe ich allerdings weiterhin alleine. Der Tacho ist weiterhin mein Freund, ich bleibe immer deutlich über 10km/h und bin, immer wenn ich draufschaue, sogar weiterhin immer bei 13-14km/h. Gar nicht auszudenken, wenn ich so fahren würde, wie im vergangenen Jahr. Die Männer hätten ewige Pausen! Und das, obwohl sie schon wenn ich jetzt bei ihnen ankomme so aussehen, als bräuchten sie gar keine. Gerade der Schwimmer ist unendlich fit. Unfassbar, wie flott man fahren kann.

Als wir im neuen Florstadt ankommen, müssen wir zuerst durch das gesamte Dorf durchfahren, denn die Verpflegungsstelle ist am anderen Ende von Rommelshausen. Und während wir unsere Flaschen auffüllen und online die Wettkampfergebnisse unserer Vereinskollegen beim Halbmarathon in Frankfurt checken, erscheint der Führer in der roten Jacke und berichtet, dass er ja auch am Treffpunkt war. Da haben wir uns tatsächlich übersehen, wie schade! Wir fahren aber den Rest der Strecke gemeinsam.

Gemeinsam

Also die Herren fahren gemeinsam. Ich fahre auf der Ebene mit und an den Anstiegen fahre ich mit 15km/h weit hinterher. Dafür motiviert mich der Führer in der roten Jacke dann auch noch mit dem Hinweis, dass er von meiner neu gewonnenen Bergaufstärke ja noch nichts merken würde, und schon sind wir auf der hohen Strasse und es rollt mit Rückenwind. Die Umgehungsstrasse, die nach Niederdorfelden zurück führt, ist wellig und auch hier ist es wieder so, dass ich an den Anstiegen hinterherhinke. Ob ich im Kraichgau überhaupt antreten soll?

Im Ziel warten die Herren auf mich. Allerdings alle noch auf ihren Rädern, so dass sie noch keine lange Zeit hier sein können. Wir fummeln die Startnummern ab und marschieren zur Kuchentheke. Irgendwie ist jede Strecke, und sollte sie noch so schön sein, immer noch ein bisschen besser, mit einem Kuchenabschluß. In meinem Fall gebe ich den Herren ein Stück aus, immerhin hat sich der Schwimmer auf unserer Radausfahrt ja sichtlich gelangweilt, dann kann er wenigstens ein Stück Kuchen vertragen. Ich mag ja ausschließlich trockenen Kuchen, so dass ich mir heute ein Stück Marmorkuchen gönne. Es ist überragend lecker!

Kuchen

Wir haben für die 64km, die es laut meinem Tacho dann im Endeffekt waren 2:39Stunden gebraucht. Das ist ausbaufähig, aber auch nicht wirklich langsam. Die Organisation, d.h. die Ausschilderung, die Verpflegungsstellen und die Kuchenbar waren mal wieder prima! Im nächsten Jahr versuchen wir wieder am Start bei der RTF Niederdorfelden zu sein, soviel steht fest!