Der gestrige Sturz mit dem Crosser hat sich mit ein paar blauen Flecken auf meiner linken Seite verewigt. Bei mir ist es ja fast egal, wie schlimm so ein Sturz ist, blaue Flecken gibt es quasi sofort. Ich ächze dem Alter entsprechend beim aufstehen und bei jeder Bewegung, kann das aber alles auf die blauen Flecken und die mit dem Sturz verbundenen Muskelverspannungen schieben. An einem schlechten Trainingszustand kann das nicht liegen. Ich lasse mir ja viel erzählen, aber dass ich im Moment schlecht trainiert wäre, das nicht. Ich mache also mal meine Physiotherapieübungen, damit wenigstens die Hüfte und das ISG ihren Schmerzgrund ablegen und dann gewähre ich mir einen Blick in meinen Trainingsplan. Mein üblicher freier Montag scheint dem Trainer heute nicht in den Sinn gekommen zu sein. Wahrscheinlich wegen des Feiertages?

Trainer und Kalender

Trotzdem vermisse ich den freien Montag heute irgendwie und hätte nichts dagegen. Nicht falsch verstehen, ich habe nie was gegen den freien Montag und heute erst recht nicht. Aber heute ist lediglich Montag und nicht frei. Im Trainingsplan steht ein Fahrtspiel Berge mit dem Rad was circa 4 Stunden andauern soll. Der Zeugwart und ich beschließen, dass wir zwar ganz leicht faul auf der Couch liegen könnten, aber dass es im Kraichgau für mich und für ihn in Moret sicherlich ein bisschen leichter wird, wenn wir das bergige Fahrtspiel heute einlegen.

Also ziehen wir uns um, beschließen, dass wir heute keine Regenjacken brauchen und pumpen die Räder auf. Wir nehmen heute die Räder mit Auflieger, dh ich mein Triathlonrad, mit dem ich auch im Kraichgau unterwegs sein werde, und der Zeugwart sein Rennrad, und wollen in Richtung Spessart. Mein heimliches Ziel ist das berühmte Wirtshaus im Spessart, aber das sage ich keinem. Die Berge bzw. die Anstiege können kein wirkliches Ziel sein, denn die sind quasi eh da. Spessart ohne Anstiege geht im Prinzip nicht.

Engländer

Wir fahren die gleiche Strecke in Richtung Engländer, die wir erst kürzlich mit den Radteam Herren gefahren sind. Das bedeutet, wir können uns mit dem vorne fahren zumindest etwas abwechseln. Obwohl es heute sicherlich keine Freude ist, hinter mir zu fahren, denn ich fahre nicht besonders flott. Ich brauche wirklich lange um mich etwas einzurollen und selbst dann, fahre ich eher ein gemütliches Tempo, als Geschwindigkeit auf den Asphalt zu brennen. Wobei brennen bei den heutigen Temperaturen nicht ganz so schlecht wäre. Wir haben zwar keinen Regen, aber das bisschen Sonne schafft es nicht wirklich ein warmes Klima zu schaffen.

Nach dem ersten Anstieg entscheiden wir oben, dass wir im Gegensatz zur Männerradtour, noch eine Runde Höhenmeter dran hängen. Der Zeugwart schlägt eine der beiden Möglichkeiten vor und weil ich sowieso keine Ahnung habe wo es lang gehen könnte, nehmen wir die erstgenannte. Wir erwarten eine Abfahrt, denn gerade sind wir ja ordentlich den Berg rauf gefahren, aber wir haben uns getäuscht. Es geht zwar runter, aber gespickt mit kurzen stichigen Anstiegen. Der Zeugwart redet sich mit „es sei ja Fahrtspiel Berge angesagt gewesen“ raus und so fahren wir immer rauf und runter auf der Suche nach dem berühmten Wirtshaus im Spessart und kassieren jede Menge Höhenmeter. Berg rauf bin ich gut angezogen, Berg runter zieht es ein bisschen. Das anwesende Pfingsttief hat es temperaturtechnisch hier im Spessart nur mühevoll über die 5°C gebracht.

Pfingsttief

Die angesagten 4 Stunden Fahrtspiel Berge schaffen wir heute nicht. Wir sind nach 3 Stunden zurück daheim, haben das Wirtshaus nicht gefunden und als Entschädigung über 800 Höhenmeter aus dem Spessart mitgebracht. Es ist wirklich erstaunlich, was das erweiterte Rhein-Main Gebiet einem für Trainingsmöglichkeiten bietet.