Es wird wieder wärmer, sagt der Wetterbericht und tatsächlich können der Zeugwart und ich das auch bestätigen. Gestern sind wir zum laufen in kurz/ kurz unterwegs gewesen, allerdings hat mein blauer Fleck mir dabei so richtig weh getan, dass mein Lauf nur knappe 5 Minuten Frischluft schnuppern konnte. Dann bin ich umgedreht. Heute soll das nicht passieren. Also ziehe ich meine Knap’man Kompressionsshort an um zu prüfen, ob es damit vielleicht besser läuft. Ich verspreche mir davon, dass alles besser zusammengehalten wird und nicht so schwabbelt. Damit dürfte der blaue Fleck weniger in Mitleidenschaft gezogen werden. Hoffe ich.

Natürlich bin ich erst mal skeptisch, denn gestern hat der Laufversuch so richtig weh getan und das brauche ich verständlicherweise nicht nochmals. Aber die Shorts hält tatsächlich, was sie in meinem Kopf klammheimlich versprochen hat. Alles wird ordentlich komprimiert und nichts wackelt. Und damit ist der blaue Fleck auch nicht gestresst. Das ist die Hauptsache. Zusätzlich trägt sich die Kompression mal wieder sehr bequem. Erstaunlich, wo man ja richtig eng zusammengedrückt wird, aber Tatsache.

Ich laufe wunderbar heute. Die Sonne scheint, bei 18°C kann man den Mai wettertechnisch tatsächlich mal loben, und alles läuft rund. Ich habe keinerlei Schmerzen und beim Blick auf meine Pulsuhr steigt die Begeisterung sogar noch. Mein Puls ist nämlich super niedrig und ich laufe für meine Verhältnisse tatsächlich ordentlich flott. Unter 6:20min/km und das bei so einem niedrigen Puls. Was passiert denn, wenn ich nun komplett in Kompression laufen würde?

Je mehr komprimiert, desto schneller? Könnte womöglich sein… weiß ich aber nicht. Die Shorts ist das einzige Kompressionsprodukt, was mir im zeugwartschen Haushalt paßt. Ehe ich so weitersiniere, ob oder ob nicht, schnell oder langsam, muß ich mir jetzt aber erst mal überlegen, wie lange heute denn gelaufen werden soll. Gestern wäre eine Stunde dran gewesen, die aber ausgefallen ist. Heute und morgen hat der Trainer, weil er auf meine Schmerzen sofort reagiert hat, Pause in den Plan geschrieben. Samstag laufe ich 30 Minuten, laut seiner Ansage. Was laufe ich also heute, am eigentlichen Po-Ruhetag?

Ich beschließe, dass ich an der Weide umdrehe und das mache ich dann auch. Mit Atemnot. Die Pferde sind heute extrem und irgendwie bleibt mir bei Stallgeruch, Wärme, gemähtem Gras und Pferdehaaren kurzfristig die Luft weg. Die Weide erreiche ich, aber ich drehe sofort um, anstatt auf der anderen Seite. Immerhin nach 24 Minuten. Das verspricht eine gute Zwischenlauflänge zu werden, zwischen gestern, heute und Samstag.

Nach 7km bemerke ich, dass ich so richtig toll rund laufe und die Geschwindigkeit locker noch weiter laufen könnte. Allerdings bemerke ich auch, dass ich schon wieder in meiner Wohngegend angekommen bin und der Zeugwart das Essen vorbereitet hat. Und Ofenspargel erst wieder labberig werden lassen kommt, auch oder erst recht für ordentliche Läufer, nicht in Frage.