Der Frosch in meinem Hals hat mich fest im Griff. Er sitzt fest und ich kümmere mich mit räuspern und husten darum, dass es ihm nicht allzu gemütlich wird. Aber im Moment gefällt es ihm bei mir. Vielleicht ist er auch einfach ein Triathletenfrosch und fühlt sich deshalb bei uns so wohl? Tagsüber behelligt mich der Frosch kaum, ich muß nicht viel reden und manchmal ist es den Leuten um mich rum sicherlich auch nicht unrecht, wenn ich einfach mal nichts sage. Der Frosch kümmert sich um meine Stille. Das tut er wirklich ganz gut. Ich bin still, lutsche immer mal wieder ein vielversprechendes Halsbonbon, räuspere mich ab und an und mache ansonsten, was an so einem Feiertag eben so anliegt. Nichts. Dass ich nicht wirklich fit für den angedachten Trainingsplan meine Trainers bin, ist mir klar und deshalb nehme ich den Frosch auch nicht mit. Wie schon das Schwimmen, lasse ich auch das gestrige Lauftraining und die für heute angesagte bergige Fahrradtour ausfallen.

Der Zeugwart fährt mit dem Windschattengeber durch den Taunus. Die Herren starten zur Windschattengeber – angenehmen Uhrzeit und wir beschließen, dass ich später eine lockere Runde laufen gehen kann, weil das einem Frosch nicht schadet. Richtig schlapp fühle ich mich auch nicht und laufen im erhöhten Ruhepuls kann nicht schlecht sein. Bis ich das mache, lege ich mich aber erst mal mit meinem Buch auf die Couch. Ich lese derzeit nämlich den zweiten Band eines nicht ganz unspektakulären Kriminalfalls und bin selbstverständlich, ganz wie es der Autor sicherlich geplant hat, neugierig, wie das Buch weitergeht.

Leider hat der Zeugwart mit seinem Rad einen Platten und keine Ventilverlängerung dabei, so dass seine Radausfahrt heute bereits nach nur 40km zu Ende ist. Selbstverständlich hole ich den gestrandeten ab. Der Reifen ist glücklicherweise direkt an einem Rockertreffen mit US Car Show kaputt gegangen, so dass der Zeugwart während meiner Anreise auch ordentlich was zu schauen hat. Zusätzlich wird er noch vom Hauptsponsor gesichtet, der unsere neuen Teamklamotten selbstverständlich sofort zu würdigen weiß. Perfekter Platten, wenn man das bei einem Platten so sagen kann. Das große Rad paßt dann auch überraschend gut in meinen kleinen MINI und wir fahren zum Windschattengeber zurück. Da soll es heute Abend immerhin noch was zu essen geben.

Nachdem sich die Herren über die absolvierten Kilometer ausgetauscht haben, geht’s selbstverständlich gleich weiter zum derzeit wichtigsten Thema…. dem Garmin Edge 1.000. Der Zeugwart hat sein Beuteschema ziemlich klar definiert, aber wie das so bei einem Zeugwart üblich ist, werden Erfahrungswerte und Einschätzungen sowie Praxiserfahrungen mit dem Gerät oder anderen Geräten der Serie vorher genauestens abgewogen. Für meinen Frosch und mich also wieder eine Zeit der Stille. Ich habe keine Ahnung von dem Gerät, habe auch noch nie mit einem Garmin Gerät gearbeitet und kann deshalb sowieso nichts dazu sagen. Die Stille tut dem Frosch in meinem Hals deshalb auch ganz gut.

Als wir nach dem Essen und dem Garmin Erfahrungsbericht des Windschattengebers wieder zurück daheim sind, ist es noch hell draußen. Ich habe meinen geplanten lockeren Froschlauf heute ja nicht geschafft, weil der platte Reifen mir da einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Aber, da es jetzt noch hell ist und ein lockerer stiller Lauf ja nicht ewig dauert, ziehe ich mich jetzt noch um und gehe raus zum laufen. Alles eine Frage der Motivation. Und die ist, 1,5 Wochen vor dem 70.3 im Kraichgau schon ziemlich hoch. Der Lauf klappt prima. Ich laufen in meinem Recompuls und bin nach 4km wieder daheim.

Fotograf Jackmac34

Ich bin froh, dass ich noch eine kleine Runde gedreht habe.