Dank meiner Kompressionshose und wahrscheinlich meinem wahnwitzigem Training im Vorhinein, habe ich tatsächlich mittlerweile weniger Muskelkater und kann mich erfreulich gut bewegen. Alle lange Flure und tiefe Toiletten sowie extremen Treppen wurden wieder zurückgebaut und das Bürogebäude ist auch urplötzlich nur noch zweistöckig. Sachen gibt’s.

Mittlerweile ist der Ironman 70.3 Kraichgau ja ein paar Tage her und ich habe jede einzelne Disziplin wirklich oft Revue passieren lassen. Vor allem, weil ich heute beim Arzt und beim Physiotherapeuten vorspreche und wir gemeinsam beurteilen wollen, wie eine weitere sportliche Planung für mich so aussehen könnte. Das Knie hat im Kraichgau am Schluß nicht mehr gut mitgemacht und deshalb gilt es zu beurteilen, was an sportlichen Veranstaltungen so in Frage kommt. Machen kann ich natürlich alles, das ist klar und wird auch logischerweise nur von mir selbst entschieden. Ob alles aber sinnvoll ist, wenn man das Kniehandicap mit in die Waagschale wirft, das möchte ich klären.

Meine insgeheim Planung sieht eine Teilnahme am Frankfurt Marathon in diesem Jahr vor. Der ist im Oktober und ich hätte noch ein bisschen Zeit zur Vorbereitung. Und wenn man immerhin schon mal einen Marathon gelaufen ist, dann könnte man ja auch über eine Langdistanz nachdenken… aber alle Berater inklusive meinem Trainer von iQ Athletik sprechen sich dagegen aus.

Kein Marathon.

Ein Marathon ist in der Vorbereitung eine große orthopädische Belastung, mein Knie bräuchte lange Erholungspausen um für die nächste Trainingseinheit fit zu werden und ob es dann alle erforderlichen langen Vorbereitungsläufe verkraftet kann keiner garantieren. Wie ärgerlich, wenn ich mich durch ein langes Marathontraining quäle, um dann am Ende doch nicht starten zu können oder womöglich mittendrin aufgeben zu müssen. Zusätzlich muß ich ja auch täglich zur Arbeit gehen, was ich viel lieber ohne Schmerzen als mit tue. Verständlicherweise.

Alle hauen in die gleiche Kerbe.

Alternativ soll ich doch über einen weitern Ironman 70.3 nachdenken. Ich bin derzeit doch gut im Training und könnte die Form weiter ausbauen und im Sommer/ Herbst noch mal über die gleiche Distanz in einem anderen Rennen starten. Das Training habe ich gut untergekriegt und mein Knie hat zwar immer mal gemosert, aber nie aufgegeben.

Ich finde das ist eine schöne Idee, und ich kann mir das tatsächlich auch vorstellen. Es wird halt lediglich ein zweiter Start. Wie bereits gestern geschrieben, ist lediglich das erste Mal etwas Besonders, alles was danach kommt passiert halt. Aber für mich wird wahrscheinlich jeder Wettkampf immer etwas Besonders sein, weil jeder Start schon für sich den Skeptikern und schwarz Malern zeigt, was man als Unfallgeschädigte doch noch machen kann.

Und vielleicht gibt es dann sogar noch eine Medaille?