Ich kann den Triathlon in der Luft förmlich riechen, wenn ich es genau nehme… in Hamburg liegt wirklich was in der Luft. Gestern bin ich angekommen und weil ich den ganzen Tag im Büro sitze, habe ich vom größten Triathlon der Welt noch nicht so wirklich was gemerkt. Aber heute früh nehme ich die Stimmung auf. Meine Übernachtung in einem Boardinghouse ist super und in ein paar Minuten bin ich auch schon an der Alster. Weil ich so früh bin und das Wetter wirklich norddeutsch ist, glaube ich meinen Augen kaum, als ich mich -wie auf einer kenianischen Laufbahn- inmitten von zahlreichen anderen Läufern am Alsterufer entsprechend einordnen muß.

Einordnen

Das klingt jetzt vielleicht übertrieben, ist es aber nicht. Um 6:10h, also wirklich recht früh am Tag, geht es hier an der Alster in Hamburg zu, wie beim Frankfurter Halbmarathon. Nicht nur, dass ich das Gefühl habe halb Hamburg läuft, jetzt kommen auch noch laufende Triathleten und Touristen dazu, die den herrlichen Sommermorgen ordentlich ausnutzen möchten. Das Wetter glänzt mit norddeutscher Nässe und gibt wirklich alles, damit ich nicht das Gefühl habe, dass es auch nur Ansatzweise zu warm zum laufen sein könnte. Es ist wirklich für alles gesorgt, Regen und Wind aus allen Richtungen. So ein Sommermorgen ist einfach etwas schönes. So richtig etwas zum genießen.

Nur hier halt gerade nicht. Aber die Hamburger inklusive ihrer Sporttouristen sind offenbar hart im nehmen und so wird schon zeitig an der Alster rumgerannt. Ich achte auf meinen Puls und die Gegend und lasse mich so nicht von den anderen Sportlern ablenken, die dicht an dicht um mich rum rennen. Manchmal bin ich ein Bremsklotz, dann wieder überhole ich. Dabei muß man allerdings besonders vorsichtig sein, denn ohne Schulterblick ausscheren, sorgt beim „fließenden Laufverkehr“ für verständlichen Unmut. Hier läuft jeder für sich, aber eben doch alle zusammen.

Fast zum Triathlon

Ich laufe heute bis zur Binnenalster, also fast bis zum Triathlongebiet, dass sich an Jungfernstieg, Rathausplatz und Ballindamm zusammenbraut. Heute wird noch ordentlich aufgebaut, obwohl die Expo und die Registrierung natürlich schon längst stehen. Am Zielbereich kann noch umgebaut werden, der muß erst morgen fertig sein. Wirklich beeindruckend, wie der Veranstalter es innerhalb weniger Tage schafft, Hamburgs Innenstadt in eine einzige triathlontaugliche Region zu verwandeln.

Natürlich bleibe ich für den Triathlon ebenfalls in der Stadt, es wäre ja grotesk heute hier zu sein und sich dann den größten Triathlon der Welt am Wochenende entgehen zu lassen. Der Zeugwart wird heute mittag deshalb ebenfalls anreisen, so dass wir den Triathlon, zusammen anschauen können. Darauf freue ich mich schon.