Mein heutiges Fahrradtraining mache ich mal wieder rauf der Rolle. Beim Rollentraining lässt es sich einfach ganz gezielt trainieren. Leistungsvorgaben und Pulswerte sind viel besser umzusetzen, als draußen. Zumindest geht’s mir so. Draußen bin ich von der Umgebung abhängig, das nimmt mir das virtuelle Rollentraining vollständig. Ich kann hier entweder Wattwerte einstellen, oder mir eine Strecke raussuchen und ohne äußere Einflüsse mein Training durchziehen. Drinnen fahren bietet also, außer der Unabhängigkeit vom Wetter, auch noch den Vorteil, dass ich nicht auf den Verkehr achten muss und so mein Training durchziehen kann. 

Und menschenkompatibel bin ich ja sowieso nicht besonders. Vor allem, wenn es um die Teilnahme am Straßenverkehr geht, geht mir vieles auf die Nerven. Ein strukturiertes Training durchführen, bei dem ich auf Watt oder Puls achten soll, ist mir deshalb draußen auf dem Rad fast nicht möglich. Schon beim Laufen finde ich es anstrengend genug, wenn ich auf unerzogene Hunde achten muss, oder der komplette Weg von Spaziergängern eingenommen wird, die einfach davon ausgehen, dass kein anderer den Weg nutzen möchte. Der Coach sieht beim Rollentraining offensichtlich auch einen Vorteil und hat mir für heute deshalb 30 Sekunden Belastungsintervalle aufgeschrieben. 

Insgesamt soll ich 12 Stück machen und weil ich die Puls gesteuert absolviere kann ich kein Trainingsprogramm bauen, das mir die Leistung vorgibt. Würde der Coach Wattwerte vorgeben, nach denen ich mich richten soll, wäre es kein Problem mit  einem vorgefertigtem Zwift Programm oder dem importierten Training. Da der Fokus seit meiner Leistungsdiagnostik vor allem auf den Pulswerten liegt, mache ich mir also einen Zettel, starte die virtuelle Welt und lege los. Beim Coach fahre ich mich immer erst mal ein, ehe das Programm losgeht. 8 Minuten strampel ich also recht locker durch Watopia, ehe ich die Intervalle starte. 

Dann geht’s mit insgesamt 12 Intervallen los und ich darf 2 Minuten dazwischen erholen. Die Erholungsphasen nutze ich dazu, das absolvierte Intervall auf meinem Zettel abzustreichen. Und dann versuche ich auch wirklich wieder nach 2 Minuten das nächste Intervall zu absolvieren. Zeit auszurechnen ist für mich gar nicht so leicht, wenn ich mich anstrenge. Das merke ich während des Trainings und auch im Anschluss, an der Auswertung. Ich vergesse deshalb auch ganz offensichtlich ein Intervall, was ziemlich bezeichnend ist. Offensichtlich strenge ich mich richtig an. Das ist doch mal was. 

Nach dem Training steige ich ziemlich geschafft vom Rad. Das war ja was! Die Intervalle sind cool gewesen. So wird’s auf der Rolle auf keinen Fall langweilig.