Gestern fragt mich der Zeugwart um die Mittagszeit auf wen ich denn im Football am Abend tippe. Die Packers spielen gegen die Cowboys und ich muß nicht lange überlegen und nenne die Packers. Das schockt den Zeugwart. Er lamentiert, dass ich ja nun schon lange genug Football schaue um über die Teams und deren Stärken Bescheid zu wissen, es sei schließlich klar, dass man gegen Ezekiel Elliott, den Running Back der Dallas Cowboys keine Chance hat und dass der schnell wie ein Wiesel durch die Defence flitzen wird. Ja. Is klar, sagte ich und im gleichen Atemzug hab ich mich trotzdem auf Greenbay festgelegt.

Wie ich heute früh, kurz ehe ich zur Physiotherapie aufbreche, lese, hatte ich recht. Das Glück im Football scheint mit den Dummen, denn erst kürzlich habe ich im Kollegenkreis mit meinem Tipp auf die Houston Texans recht behalten und konnte mich tagelang mit meinem Footballwissen brüsten. Obwohl ich wirklich seit zwei Jahren regelmäßig schaue, würde ich mich keineswegs als Kenner oder Experte betrachten. Aber das blinde Huhn und so weiter.

Erfreulicherweise, ist der Aktive frei von jeglichem Football Fan gehabe. Das heißt, seine Laune ist nicht vom Ergebnis der gestrigen Spiele abhängig. Wirklich gut. Wenn ich mir vorstelle, dass es dann ggf. noch mehr weh tun könnte… soweit geht meine Vorstellungskraft aber besser gar nicht. Der Aktive wirkte bisher auch nie launisch. Alles auf der sicheren Seite also. Schön.

Ich bin heute wieder früher da, als mein eigentlicher Termin ist, immerhin mache ich ja vor der eigentlichen Therapiestunde noch gefühlte 300 Wiederholungen von zwei Übungen. Heute ist hier wenig los, und weil der Aktive ja außer mir auch noch weitere Patienten hat, sieht auch er nicht, wie ich hier Fleißpunkte sammle. Während er sich dann an meiner Schulter zu schaffen macht, platziere ich aber gekonnt meine Fleißarbeit und hoffe auf ein Lob. Statt dessen erklärt mir der Aktive, dass ich ihm nicht zugehört habe, und die Aufgabenstellung nicht gut verstanden hätte. Ach. Ich bekomme die Übung also nochmals erklärt und bin dann tatsächlich schlauer.

Wenigstens verzähle ich mich bei den Hausaufgaben so oft, dass ich ziemlich sicher nahe an die eigentliche Aufgabenstellung herankomme und deshalb nicht alles umsonst gewesen ist. Das wäre ja auch noch schöner. Ansonsten tut mir der Aktive heute wieder mal besonders weh und wie immer, scheint es ihn nicht sonderlich zu bekümmern. Auch schön, dass ich ihm mit meinen Schmerzen nicht den Tag versaue. Als wir uns nach der Therapie verabschieden, weiß ich, dass meine Schulter bzw. mein Arm mir noch viele Stunden weh tun wird.

Aber wenn es hilft, ist das ok.