Nach dem gestrigen Besuch beim Aktiven haben wir meine Schulter getaped und sie zwickt. Er hat sich aber auch wirklich redlich Mühe gegeben und deshalb überrascht mich das nicht. Die Heilung kommt in der Pause, das ist so wie die Stärke beim Training in der Regeneration kommt. Mein Körper arbeitet dran. Ein gutes Gefühl. Wir sind heute erneut zum schwimmen verabredet, natürlich mit dem besten Team der Welt, und ich freue mich auf die 25m Bahn im Hallenbad. Da kann die Schulter zeitnah entspannen und ich kann ganz gut an der Wasserlage und am Armzug arbeiten. Da habe ich mir auf Mallorca wertvolle Tipps mitgenommen.

Temperatur

Wegen der Wassertemperatur freue ich mich übrigens nicht auf die Halle. Die Stadt Frankfurt schafft es nämlich recht verlässlich das Wasser in der Halle ähnlich frisch zu halten, wie das Wasser in der Traglufthalle, während der Wintersaison. Aber da wir hart im nehmen sind, ist uns die Wassertemperatur sowieso egal. Wir freuen uns ja auch bereits auf die Sailfish Swimnights, die am 18. Mai im Langener Waldsee starten. Bis dahin wird der See auch ganz bestimmt keine 26°C haben. Zumindest nicht, wenn der Frühling sich weiterhin so nass und kalt zeigt, wie im Moment.

Tricamp Tips

Im Trainingslager haben die Chefin, der Tonangeber und Jill jeder ihre eigene Schwimmsession gemacht und weil ich aufgepasst habe, gibt es für mich so gleich ein paar interessante Aspekte zur Trainingsgestaltung. Zuerst fahren wir aber mal ins Schwimmbad, ziehen uns um und betreten die leere Halle. Wir sind überpünktlich und heute schwimmt auch kein fehlgeleiteter Badegast munter kreuz und quer durch die Gegend um uns mit gefährlichen Aktionen zur Weißglut zu treiben. Heute ist alles geregelt.

Sogar eine Bahn haben sie für uns bereits abgesteckt. Das ist ja schon fast Luxus. Auch wenn schnell klar ist, dass der Flitzer auf dieser Bahn wird schwimmen müssen, weil wir anderen uns nicht dazu gebaut sehen überhaupt reinzupassen. Als der Flitzer dann aber in Erscheinung tritt, spannt er die Leinen um und bringt Ordnung in das Leben und in die Halle. Eine Frauenbahn und eine Männerbahn, fein säuberlich sortiert, und glasklar eingeordnet, werden wir separiert und schwimmen uns ein.

Projekt

Der Zeugwart führt mit dem Fremdvereinsfan heute das Projekt „schneller schwimmen“ fort und ich habe die Möglichkeit immer mal rüberzulunzen, wenn der Fremdvereinsfan in der Nähe ist. Er hat sich wirklich enorm verbessert. Mittlerweile kann ich nicht mehr so locker flockig neben ihm hertreiben, weil er nicht voran kommt. Ich muß nebenher schwimmen, damit ich dran bleibe. Und wir haben erst in der Wintersaison angefangen, im letzten Jahr. Ich bin begeistert. Das spricht nicht nur für den Schüler, der offenbar recht lehrreich ist, sondern auch für den Lehrer, der es pädagogisch ja auch irgendwie drauf haben muß. Die zwei sind ein funktionierendes Gespann und der Zeugwart baut prima auf meine im Winter gelegten Fundamente auf. Natürlich erwähne ich das nur, damit ich auch was vom Lobkuchen abbekomme.

Übung macht den Meister

Abseits vom Beobachtungsschwimmen übe ich natürlich auch meine Wasserlagenübungen, die ich von der Chefin enorm eingebläut bekommen habe. Sie wurde einfach nicht müde zu erwähnen, dass die Beine hoch müssen. Da hat sie bestimmt auch absolut recht mit. Je weniger Widerstand ich dem Wasser biete, desto besser. Und wenn die Beine hängen, statt nach meinem Oberkörper toll gerade an der Wasseroberfläche rumzuschwimmen, bieten sie natürlich mehr Angriffsfläche. Und die macht langsam. Langsam will keiner.

Runter

Und zu allem Überfluss hat der Tonangeber auch permanent erwähnt, dass wir nicht an irgendeinem Armzug arbeiten müssen, solange die Wasserlage grottig ist. Er drückt sich halt einfach nicht so nett aus, wie die Chefin. Er bringt es auf den Punkt. Männer halt. Gut, kommt ja sowieso auf’s Gleiche raus und deshalb mache ich es ja auch. Arbeiten an der Wasserlage heißt für mich eigentlich nur schwimmen, schwimmen, schwimmen und das immer hin und her und dabei Beinschlag machen und den Oberkörper ins Wasser drücken. Darauf kommt es an. Der Oberkörper muß ins Wasser, noch genauer, der Brustkorb muß runter.

Mit Trick

Das ist der Trick und bei mir schlägt der auch total durch. Unfassbar. Ist allerdings auch ziemlich anstrengend, aber mit absolut durchschlagendem Erfolg. Ich nehme mir nämlich Madita zu Hilfe, sie schwimmt ihre Bahnen immer im gleichen Tempo und ich kann mit Trick prima an sie ran schwimmen und sogar zum überholen ansetzen. Das ist doch verrückt. Leider halte ich das nicht ganz so lange durch und muß alle paar Hundert Meter eine Entspannungspause einlegen… aber die absolvierten Meter, sind echt schnell. Ich hoffe, dass ich das aufrecht erhalten kann. Wenn es einmal klick gemacht hat, sollte man es nicht wieder gehen lassen.

Sozial

Zur Entspannung begeben wir uns alle noch mal ins aufgeheizte Nichtschwimmerbecken und widmen uns dem vollkommenen Nichtstun. Das ist mir beim schwimmen sowieso immer noch am Liebsten. Falls danach mal jemand fragt. Außer natürlich der Dusche danach, die finde ich auch großartig. Nachdem wir mit dem Flitzer auch die Notwendigkeit der sozialen Komponente vor, während und vor allem nach dem Schwimmtraining erklärt haben, verabreden wir uns für das Wochenende und ziehen von dannen. Musikalisch untermalt von zahlreichen knurrenden Mägen. Schwimmen macht wirklich hungrig.