Der Montag ist im Therapiezentrum immer besonders unterhaltsam. Entweder ich bin früh da, zur Physiotherapie, oder ich gehe nach der Arbeit vorbei um meinen Rehasport zu absolvieren. Ein Montag ohne Activano ist irgendwie ungewöhnlich, und diese Woche soll zu den normaleren im Kalender zählen. Ich bin heute relativ spät mit der Arbeit fertig, und als ich den Gerätetrainingsraum betrete, sind die Anderen bereits in den letzten Zügen. Vermute ich. Denn als ich mit meinem Bankdrücken durch bin, verlassen die Mitsportler auf einmal geschlossen den Trainingsraum.

Jetzt bin ich für mich. Alle sind geflüchtet und ich stemme hier meine Gewichte alleine. Manchmal überlege ich mir vorher, dass es bestimmt gleich ziemlich langweilig wird und ob ich vielleicht mein Hörbuch weiter hören soll. Ich habe die Audible App und kann damit im Auto anfangen und an gleicher Stelle dann woanders weiter hören. Irgendwie  eine ziemlich coole Sache. Trotzdem nutze ich es so gut wie nie, weil mir im Rehasport einfach nicht langweilig wird. Das monotone Zählen bis 20 und die damit verbundene Anstrengung beschäftigen mich anscheinend ausreichend, so dass von Langeweile nie die Rede ist.

Heute bin ich schwach auf der Brust. Der Arbeitstag war offensichtlich anstrengender als gedacht. So klar war mir das eigentlich nicht, aber die Muskeln zeigen mir heute deutlich, dass die Morgengewichte am Abend viel schwerer sind. 10m weit sind ja auch etwas komplett anderes als 10m hoch. Die Kilos passe ich trotzdem nicht an, zurück ist nämlich keine Option, dann mache ich lieber langsamer. Aber ich quäle mich durch.

So haben es gestern im Kraichgau auch einige gemacht. Einfach machen und nicht aufgeben. Nach meinem Programm fahre ich einmal komplett durchgeschwitzt nach Hause. Unfassbar, wie anstrengend das heute war. Aber im Rehasport gibt es eben auch nur eine Medaille, wenn man bis zum Ende durchzieht. Oder ein Glas Wasser.