Als Rookie bezeichnet man im Triathlon jemanden, der zum ersten Mal startet, der noch nie Wettkampfluft geschnuppert hat und der als Neuling, idealerweise von einem Trainer, ganz besonders an die Hand genommen wird. Im Film Wechselzeiten wird sehr eindrucksvoll und mit vielen Emotionen genau so eine Gruppe Rookies bis zum Start ihres ersten Triathlons begleitet. Schon der Trailer zeigt ganz schön, wie ahnungslos ein Rookie sein kann, trotz umfangreichen Trainings und hervorragendem Briefing. Die Triabolos, die dieses Rookie Projekt aufgelegt haben, sind hier wirklich extrem engagiert dabei gewesen. Auch für erfahrene Wettkämpfer ist der Film wirklich schön anzusehen, finde ich. Ob es schminken in der Wechselzone dann wirklich auch bei einem Rookie sein muß, bleibt zur Diskussion offen, aber es zeigt eben einfach, wie unterschiedlich eine Rookie Herangehensweise ist.

Rookie bei Tricamp

Und was lese ich die Tage in den sozialen Netzwerken? Auch bei Tricamp gibt es für 2018 ein Rookie Projekt! Es gibt einen wöchentlichen Trainingsplan, der nicht nur verschickt, sondern auch abgearbeitet und mit Feedback versehen zurückgemeldet werden muß. Es gibt regelmäßige Leistungstest, ob das Training auch etwas bringt und zusätzlich gemeinsame Trainingsmöglichkeiten, ein extra Rookiecamp und sogar ein Outfit. Man kann sich bis zum 20. September bewerben. Es ist ein Rookie Projekt für die Teilnahme am ersten Triathlon.

Ich bin kein Rookie im Triathlon. Um es genau zu nehmen, bin ich von jedem Triathlon Rookie Dasein derzeit ähnlich weit entfernt, wie von Fitness. Oder von meinem Traum vom Finish einer Landdistanz. Aber dennoch finde ich, dass ein erneuter Start bei einem Triathlon sich bereits jetzt für mich wie ein erstes Mal anfühlen wird. Von derzeit fast 4km laufen, auf eine Wettkampfdistanz zu kommen, die ich dann auch nicht gehend, sondern laufend absolvieren absolvieren kann. Ich glaube ein Start bei einem Triathlon wäre ein Neustart für mich. Ein Rookie macht ja schließlich auch etwas Neues. Jeder Rookie legt einen Neustart hin.

Traum

Es ist entweder ein Schnuppern in ein neues Hobby, oder die Umsetzung eines langersehnten Traumes. Manche Triathleten werden wieder zu Rookies, weil sie zwar erprobte Kurzstreckler sind, aber auf der Langdistanz die Uhren doch anders (und natürlich länger) ticken. Bei Ironman bekommen diese sogenannten Ersttäter auf Wunsch sogar eine extra Kennzeichnung. Damit sind diese Athleten für die Helfer und Offiziellen gleich als Rookie auf der Landdistanz ersichtlich und können ggf. besser an die Hand genommen werden. Generell hat ein Neulingsdasein also in jeder Lebenslage Einsatzbereiche.

Ich glaube, ich versuche es! Es kann ja nicht mehr, als nicht klappen. Die Rookie Plätze bei Tricamp für 2018 sind begrenzt. Es werden 20 Personen in das Rookie Projekt aufgenommen. Mein Langzeitziel steht seit Jahren fest. In meinem Herzen. Es gibt kaum etwas, an dem ich seit so langer Zeit festhalte, wie an einem Ironman Finish. Ich träume und es erscheint ganz weit weg. Ich bin mir auch nicht sicher, ob das ein gutes Ziel für dieses Tricamp Projekt ist, denn 2018 erscheint mir dafür doch etwas kurz. Aber probieren, geht über studieren.

Bewerbung für das Rookie Projekt

Liebe Chefin, lieber Tonangeber, liebes Tricamp Trainerteam,

mit großer Begeisterung habe ich von Eurem Rookie Projekt gelesen und natürlich hat mich die Triathlon Lust und die Leidenschaft sofort gepackt. Nach meinem Start beim 70.3 Kraichgau im letzten Jahr, war ich wie beflügelt, dass der große Traum vieler Triathleten für mich auch irgendwann in Erfüllung gehen könnte. Dass auch ich in absehbarer Zeit über die Ziellinie eines Ironman jubeln werde. Dann kam alles doch ganz anders und der Kampf zurückzukommen in den Alltag, sich selbst die Schuhe zuzubinden, arbeiten gehen zu können und die Aussicht auf ein mögliches Leben ohne Physiotherapie und Rehasport rückte in den Fokus. Die Welt dreht sich immer weiter und doch dachte keiner daran, dass ich nach so kurzer Zeit wieder arbeiten gehe, oder Fahrrad fahre.

Meine Mallorca Vorbereitung dieses Jahr war vor allem damit geprägt mich auf viele Touren alleine vorzubereiten und mich mit einem Navi auszustatten, dass mich zurück zur Finca führen würde. Und dann konnte ich doch mithalten. Für meine Ärzte ein Wunder. Für mich einfach toll.

Ich möchte meinen Traum vom Ironman, entgegen der Prognosen der Ärzte, nicht begraben. Ich möchte das einfach nicht. Aufgeben ist nicht mehr meine Welt. Ich kämpfe auch nicht aussichtslos gegen Windmühlen, aber ohne es zu versuchen, will ich auch nicht klein bei geben. Wenn man es nicht wenigstens probiert hat, kann man auch gar nicht wissen, ob es nicht doch geklappt hätte. Und das will ich wissen. Ich würde mich sonst immer ärgern, dass ich es nicht probiert habe.

Mein erster Schritt für das Rookie Projekt ist der Zieleinlauf einer Olympische Distanz in 2017. Da ich vor allem beim Laufen große Schwierigkeiten habe und hier von meinem Unfall noch stark in Mitleidenschaft gezogen bin, möchte ich auch nicht zu hoch greifen und gleich eine Mitteldistanz auf die Tafel schreiben. Meine Erholungszeiten seit dem Unfall sind viel länger geworden (vielleicht ist es auch das Alter – obwohl das natürlich eine weniger schöne Erkenntnis wäre) und ich möchte ja auch ein Erfolgserlebnis haben. Nichts ist schlimmer, als wenn stetiges Training durch Misserfolg überschattet wird. Und ein realistisches Ziel zu wählen, hat noch keinem geschadet.

Hiermit bewerbe ich mich für einen Platz in Eurem Tricamp Rookie Projekt 2018. Ich glaube, ich erfülle die Voraussetzung, weil ein Start in 2018 für mich doch wirklich sehr weit entfernt und auf jeden Fall als Neustart zählen würde. Derzeit absolviere ich nach wie vor mehrfach in der Woche Rehasport und Physiotherapie, bin aber guten Mutes, dass ich einen geordneten Trainingsplan unter kriege. Und wenn zusätzlich zur Olympischen Distanz auch noch der Start bei einer Mitteldistanz möglich wäre… was eine unglaubliche Vorstellung. Meine Ärzte wären platt und ich -nach dem Zieleinlauf- ebenfalls.