Das Rookie Projekt steht vor der Tür und die Aufregung steigt. Irgendwie komisch, wo ich ja schon vorher ausgiebigen Trainingsplänen gefolgt bin und auch den ein oder anderen Wettkampf gemacht habe. Allerdings ist man in einem Rookie Projekt Teil einer Gemeinschaft und das ist anders als sonst. Sonst trainiere ich vollkommen für mich, habe zwar beim Schwimmen und radeln Gesellschaft, aber trotzdem ist es mehr für mich. Teil einer Rookie Gruppe zu sein, ist für mich eine neue Erfahrung.

Und ich probiere auch einen neuen Trainer aus. Der Tonangeber, mit dem ich schon viele Kilometer auf Mallorca zusammen gefahren bin, wird während des Rookie Projekts mein Trainer sein. Das ist auch neu und ich bin gespannt, wie das wird. Wir sind Freunde, irgendwie ist diese Tricamp Struktur sogar mehr als das, wir sind wie Familie. Mit der Chefin und dem Tonangeber fühle ich mich verbunden, obwohl wir uns selten sehen. Und wird das klappen, wenn nun der Tonangeber tatsächlich meinen Trainingsplan schreibt?

Normalerweise bin ich gut im trainieren. Ich kann prima Trainingspläne abarbeiten und auch ein für den Trainer brauchbares Feedback geben. Ich höre auf meinem Körper und kann gut einschätzen, ob etwas anstrengend ist oder ob ich einfach nur faul bin. Und normalerweise bin ich diesbezüglich auch ziemlich ehrlich. Faul sein ist dabei nicht immer eine Schande, sondern bei mir auch oft ein  Zeichen, dass es einfach zu viel ist und ich eine Pause brauche. Seit dem letzten Fahrradunfall sind Pausen wichtiger geworden, und ich führe das selbstverständlich ausschließlich auf den Unfall zurück und nicht auf das fortschreitende Athletenalter. Keine Frage!

Heute ist ein erstes Rookie Treffen in Frankfurt. Im Rahmen des Frankfurt Marathons sammeln sich im Rhein-Main-Gebiet jede Menge Sportler an und tatsächlich sind auch einige Triathlon Rookies dabei. Wir treffen uns in einer sehr hübschen Lokalität über den Dächern der Stadt und können nicht nur den Trainer, sondern auch uns selbst ausgiebig beschnuppern. Wir sind alle ganz normal und erstaunlicherweise ist dieser bunt zusammengewürfelte Haufen auch ziemlich harmonisch. Der Tonangeber erzählt uns kurz, was uns so alles erwarten wird und wie er sich die Rookiesache so vorstellt. Wir können schon mal einen Blick auf den ersten Trainingsplan werfen und staunen.

Wir, das sind Neustarter, die noch niemals überhaupt jemals einen Triathlon gemacht haben, und Neudistanzstarter, die sich über eine neue Distanz wagen wollen. Mit mir zusammen ist auch der Fremdvereinsfan ein Rookie hier im Projekt. Sein großer Traum ist der Zieleinlauf beim Ironman 70.3 Kraichgau im kommenden Jahr. Ich kann ihn total verstehen. Der Start im Kraichgau im letzten Jahr war für mich ein absolutes Highlight. Es war ein tolles Rennen, eines, an das ich mich noch sehr lange zurückerinnere, da bin ich sicher. Das Kraichgau Wochenende ist im kommenden Jahr also auf jeden Fall schon mal als Ausflugsziel gesichert.

Wo ich mich einsortieren kann, das weiß ich natürlich noch nicht. Ich bin sicherlich kein Anfänger, aber ein wirklicher Neudistanzstarter bin ich natürlich auch nicht. Fit werden ist die Prämisse. Mein großer Traum vom normalen Training, vom Start bei einem normalen Wettkampf, so als wäre nichts gewesen und vom Finish, ist allgegenwärtig. Heute Abend wird mir das noch mal so richtig bewusst. Triathlon macht einfach zu viel Spaß, als dass ich es aufgeben wollen würde.