Nachdem ich gestern einen Ruhetag einlegen musste, weil es einfach nicht anders ging, beschließe ich heute früh, dass der Muskelkater zu ertragen ist und ich den Tag durchaus mit einer Trainingseinheit schmücken könnte. Natürlich bietet sich laufen an, denn immerhin hat der Tonangeber es ja auf den Trainingsplan geschrieben. Und die für den Nachmittag angekündigte Sonne sollte ich, bei den durchwachsenen Aussichten für das Wochenende, auch ruhig nutzen. Und vom Schreibtisch sehe ich sie zwar, ich könnte aber durchaus, wie vorgestern, einfach bei Dunkelheit am Schreibtisch sitzen und bei schönem Wetter draußen sein.

Luxus pur, wenn man das machen kann, ich weiß. Aber wenn man das tatsächlich machen kann und es dann nicht ausnutzt, ist es auch irgendwie blöd. Natürlich geht das bei mir auch nicht immer, aber der Oktober Monatsabschluß läuft gerade überraschend unkompliziert und ich habe alles parat und abgestimmt, was gemacht werden musste. Es ist mir ein Rätsel, wie ich das hinbekommen habe, aber Tatsache ist, dass alles geklappt hat. Bisher, wer weiß wie es dann später aussieht, wenn ich wieder am Schreibtisch sitze? Am besten, ich denke nicht daran.

William Thacker und ich haben in der Mittagspause beschlossen, dass wir das auf meinem Trainingsplan notierte Lauf ABC gemeinsam durchführen. Ich denke mit einer gemeinsamen Laufrunde warten wir noch ein paar Jahre, aber beim Lauf ABC, hoffe ich zumindest, kann er mich nicht so krass abhängen. Ein Ironman Finisher ist einfach anders trainiert, als ich. Rookie hin oder her. Wir laufen gemeinsam zum Lauf ABC Feldweg, den ich für diesen Zweck auserkoren habe, und ich bin froh, dass der nur gerade dreimal um die Ecke liegt. William Thacker kann nämlich gar nicht so langsam laufen, wie ich. Also das, was ich laufen nenne, ist für ihn spazieren gehen. Lustigerweise können wir beide darüber lachen und er beginnt bereits mit ein bisschen Lauf ABC. Männer sind irgendwie alle gleich.

Trainingsplan

Lachend komme ich dann schon ziemlich außer Atem am Feldweg an und wir hüpfen gemeinsam durch die Gegend. William Thacker hat dank seines Ironman Trainings, was er teilweise im Verein unter Anleitung absolviert hat, eine breite Palette an Lauf ABC Übungen parat. Das wird den Tonangeber freuen! Mich eigentlich auch, aber nachdem wir die ersten, relativ normalen Lauf ABC Übungen abgearbeitet haben, kommt William Thacker mit einer sehr komplizierten Beinhebeübung daher, die ich auch beim besten Willen auf den zahlreichen hin- und her Laufereien nur zwei oder dreimal hinbekomme. Und dabei bin ich immer besonders groß darin zu erwähnen, dass ich koordinativ ganz gut bin.

Das kann ich heute nicht bestätigen. Ob ich es gänzlich zurücknehme weiß ich allerdings noch nicht. Ich werde die Sache weiter beobachten. Nach den vorgegebenen 10 Minuten trennen sich unsere Wege und das Koordinationsdesaster, das der Tonangeber Lauf ABC und jeder Beobachter freundlicherweise koordinierte Hüpferei nennen würde, hat ein Ende. Ich laufe eine abgekürzte Runde und schaffe viele Laufabschnitte. Trotzdem brauche ich natürlich weiterhin Gehpausen. Aber da ich meine Ziele etwas justiert habe, ist mein Kopf mit diesem Training zufrieden. Immerhin war ich die vorgegebene Trainingszeit des Tonangebers unterwegs, und ich habe die Sonne ausgenutzt.