Heute feiern gleich zwei Kolleginnen ihren Geburtstag und deshalb habe ich den gestrigen Ruhetag dafür genutzt die über das Wochenende bereits vorbereiteten Torten fertig zu stellen. So richtig Ruhe war das deshalb also nicht, aber die Ergebnisse sind wunderbar und haben heute auch richtig lecker geschmeckt. Da der Charmeur das Kuchenspektakel verpasst hat, weil er im Osterurlaub steckt, und der Flummi an ihrem Geburtstag nur einen halben Tag arbeitet, habe ich heute auf der Arbeit keinen Laufpartner. Ob ich also zusätzlich zu den beiden Torten auch noch meinen Laufrucksack mit ins Büro nehme um dort alleine zu laufen, oder lieber daheim mit dem Zeugwart laufen gehe, ist irgendwie keine wirkliche Frage.

Alleine laufen ist manchmal auch ganz schön, aber in letzter Zeit finde ich es angenehmer eine Begleitung zu haben. Nicht um zu quatschen, sondern als gute Orientierung. Alle Laufbegleiter, mit denen ich so unterwegs bin laufen einen einheitlichen Stiefel. Sie laufen kontinuierlich ein gleiches Tempo, ohne schneller oder langsamer zu werden. Wie Uhrwerke, rechter Fuß, linker Fuß, ohne Probleme die Geschwindigkeit zu halten. Das hilft mir. Ich kann das nämlich nicht. Bei mir ist es mal flott, mal langsam. Ich habe die Gleichmäßigkeit noch nicht so drauf.

Der Zeugwart sitzt schon umgezogen daheim, als ich ankomme. Ich hatte bereits angekündigt, dass ich mich dann sofort umziehen möchte, um gar nicht erst in den Couchmodus zu verfallen. Also lege ich kurz ab, flitze nach oben und suche mir meine Laufklamotten zusammen. Auf dem kurzen Stück vom Auto zur Haustür bin ich auch gleich schon mal ordentlich naß geworden. Es regnet. Aber das dürfte den Zeugwart nicht stören, denn das war schon in den letzten Jahren fast üblich, wenn wir zusammen gelaufen sind. Läuft er alleine, regnet es nur ganz selten.

Umgezogen, mit Regenjacke und Kappe ausgestattet, geht’s dann ein paar Minuten später los. Natürlich beginnt es gerade jetzt richtig zu regnen und so beschließen wir, dass wir durch den Wald laufen. Hier war ich schon sehr lange nicht mehr. Die Strecke ist ein Waldweg und recht uneben, das ist für meine Hüfte oft schwierig. Aber im Wald schützen die Bäume ein bisschen, das ist nicht verkehrt, bei dem Regen. Der Zeugwart läuft kontinuierlich und ich laufe meistens nebenher. Manchmal falle ich zurück, weil die Gleichmäßigkeit offenbar nicht so meine Sache ist.

Es ist schön im Wald. Die Luft ist frisch gewaschen, ab und an tropft es mal durch das Blätterdach. Der Weg ist neu gemacht. Hier hat jemand Schotter aufgeschüttet, zumindest auf einen Teil des Wegs. Als wir um die Ecke biegen blicken wir auf eine Seenlandschaft. Die war hier früher nicht. Sieht aber schön aus. Und wenigstens gibt es einen schmalen Pfad, auf dem man trockenen Fußes durch das viele Wasser laufen kann. Wir laufen heute eine gute halbe Stunde im Regen. Es hat sich mal wieder richtig gelohnt, ich bin zufrieden.