Die Osterferien in Hessen bringen für den Verkehr rein gar nichts. Wenn ein Unfall passiert gibt’s lange Staus, egal ob eigentlich viel oder eigentlich wenig los ist. Staus bündeln und so ist heute früh schon vor dem Schwimmtraining alles im Rhein Main Gebiet verstopft und ich brauche über eine Stunde zum Hallenbad. Unfassbar. Gerade noch pünktlich springe ich ins Becken und schwimme mich mal flott zwei Bahnen ein ehe der SchwimmGuru seine übliche Zustandsfrage stellt.

Bei mir ist, wie immer in diesem Winter, alles prima. Außer dass der Verkehr genervt hat, habe ich keinerlei Themen, und der Verkehr nervt halt eh jeden, ist also beim SchwimmGuru kein Grund weniger zu machen oder Rücksicht zu nehmen. Heute geht’s vor allem um das Freiwasserschwimmen und wie man es am besten beginnt, wenn man nicht reinrennt, sondern einen schwebenden Start absolvieren muß. Für den SchwimmGuru ist eine Wettkampfteilnahme meinerseits nur eine Frage der Zeit, keine Frage ob überhaupt. Wie so oft denke ich, dass er sich prima mit dem Tonangeber verstehen würde, weil sie beide ins gleiche Horn blasen, was das angeht.

Ich lerne den Wasserballtritt, erarbeite den Unterschied zwischen Wasserballkraul, Orientierungsschwimmen und normalem Kraul und komme heute wirklich ganz schön aus der Puste. Für den SchwimmGuru ist hier heute natürlich mal wieder nichts anstrengend. Ich habe aber ein ganz schönes Oberschenkel-Thema, trotzdem komme ich ganz gut zurecht. Ich bin fest davon überzeugt, dass das rein gar nichts mit dem Trainingszustand meiner Oberschenkel zu tun hat, sondern ausschließlich mit meinem Willen auch heute wieder das Beste aus der Trainingsstunde heraus zu holen.

In einem Wettkampf soll ich nach dem Wasserstart möglichst flott meinen Vorschwimmer finden und mich an den ransaugen. Im Idealfall schwimme ich dann auch noch an dem vorbei und sauge mich am nächsten fest. Aber das ist dann wirklich ein ganz idealer Idealfall. Der SchwimmGuru glaubt an mich, das finde ich ziemlich cool. Vor allem, weil er, als mein Schwimmtrainer, eben genau weiß, wo ich hergekommen bin und wie es im Moment so mit meiner Schwimmleistungsfähigkeit so aussieht. Er weiß, wo meine Schwachstellen liegen und hat mir wirklich sehr erfolgreich geholfen, an genau diesen zu arbeiten.

Der Wasserstart klappt ganz gut, wenn ich in die richtige Richtung atme und so arbeiten der SchwimmGuru und ich noch ein bisschen an meinem Schmetterling, ohne Flossen, und an der Rollwende. Wenn man mit Profis arbeitet und sich die entsprechende Zeit nimmt kann man wirklich jede Menge erreichen. Der SchwimmGuru und ich hatten insgesamt 11 gemeinsame Stunden, inklusive meiner Probestunde bzw. dem Kennenlernen. Jetzt mache ich erst mal ein bisschen Pause von der Trainerbehütung beim Schwimmen und setze das beigebrachte entsprechend um.