Heute früh fühle ich mich super ausgeschlafen und nach dem Frühstück könnte ich glatt ein paar Bäume ausreißen. In einem Orangenhain bietet sich das aber natürlich nicht an, wäre ja total bescheuert, die leckeren Lieferanten abzuholzen. Ich entscheide mich also für das Stehen lassen der Bäume und für das Schwimmtraining, was heute statt findet. Die Radgruppen fahren heute über den Lluc vom Schwimmbad zurück zur Finca und weil ich letzte Woche beim Lluc war und zusätzlich nur eine Sportart pro Tag machen soll um mich nicht vollends zu überlasten, fällt die Wahl heute auf das vermeintlich kühle Nass.

Ich fahre also mit dem Auto zum Schwimmbad und nehme Lovis mit. Die kocht nämlich heute für alle und fährt dementsprechend heute auch kein Rad. So ein Schwimmtraining nach einer 100km Ausfahrt ist auch absolut ausreichend, finde ich. Nicht jeder ist so ein Power Ranger wie Kimberly, die heute früh auch noch einen Lauf einstreut, nur um später, nach dem Schwimmtraining, auch noch als Erste im Café auf dem Berg zu sein. Lovis und ich fahren also gemeinsam mit dem Auto zum Schwimmbad, entdecken dabei noch ein malerisches, kleines, sehr verwinkeltes Dörfchen und treffen am Club, wo das Schwimmbad ist auch noch den Fremdvereinsfan, der diese Woche ebenfalls auf Mallorca mit dem Rad rumfährt.

Fantastisch. Was ein Timing. Nach ein bisschen Klönen und dem Versprechen, dass wir uns hier auf der Insel bestimmt noch mal wiedersehen, fährt der Fremdvereinsfan zum Kloster Lluc und wir begeben uns ins Wasser. Der Pool ist echt warm und ich hoffe sehr, dass meine selbstständige Rückeneinschmiererei von Erfolg gekrönt war. Ich schwimme mit dem Zeugwart und Lovis auf einer Bahn und die Chefin teilt uns Technikübungen zu, die wir abschwimmen sollen. Je nach Ausführung möchte sie zum Beispiel gerne mal alle unsere Po’s an der Wasseroberfläche sehen. Das würde auch dem Tonangeber gefallen, da bin ich sicher. Aber der ist mittlerweile schon wieder in Deutschland.

Ich komme mit allen Technikübungen prima zurecht und habe auch noch genügend Energie übrig, um ein bisschen Mist zwischendurch zu machen. Zumindest glaube ich, dass ich die Energie übrig habe. Erst war ich mir sicher, dass ich heute, wo ja nur schwimmen auf dem Plan steht, auch mal zwei Stunden schwimmen könnte, aber schon nach kurzer Zeit Anleitungsschwimmen der Chefin, weiß ich, dass das heute nichts wird. Es ist wirklich recht erschöpfend, dazu auch noch die Sonne und das warme Wasser. Der Zeugwart hängt sich ein paar Mal an meine Füße und läßt sich ziehen, was hervorragend funktioniert und mich total begeistert. Trotzdem ist mein Akku schwach und weil meine Uhr das weiß, zeigt sie das auch gleich an. Die Technik hat mich quasi voll im Griff.

Mallorca

Wenigstens schwimme ich die ganze Stunde mit und habe am Schluß gute 2 Kilometer auf der Uhr, weil ich noch ein bisschen abseits der Technikübungen hin und her geschwommen bin. Ich verlasse das Becken über den Rand und bin baff, wie gut das noch klappt, dann schaue ich von außen noch ein bisschen zu, wie die anderen sich im Wasser tummeln. Als ich am frühen Nachmittag dann wieder zurück auf der Finca bin, döse ich ein bisschen am Pool, helfe Lovis, die heute für uns ihr Abschiedsessen kocht, weil sie morgen nach Hause fliegen wird, und schwups, sind die Radfahrer von ihrem Ausflug zum Kloster Lluc auch schon wieder da. So ein Ausruhnachmittag kann auch wie im Flug vergehen, soviel ist mal sicher.