Heute früh teilt der Zeugwart mit, dass er nicht ganz so fit ist und auch schlecht geschlafen hat. Ich fühle mich ganz gut und da das Wetter heute herrlich sonnig werden soll, fahren wir mit den Crossern meine Trainingseinheit draußen. Ich soll 1,5 Stunden Crosser fahren, schreibt die Chefin. Da ich gerne mal wieder in die andere Richtung fahren möchte, quasi unsere Winterstrecke, bin ich aber doch sicher, dass es für 1,5 Stunden etwas lang sein wird. Zumindest bei meiner Geschwindigkeit. Wenn ich an Crosser denke, kommt mir immer der Limesradweg in den Sinn, ich weiß auch nicht genau, warum das so ist. Zum radeln sind wir heute mit der Green Machine verabredet, der Europameister will wohl einfach mal locker Fahrrad fahren?

Für ihn dürfte das radeln mit mir sicherlich kaum einen Trainingseffekt haben, aber das wird er selbst wissen. Wir treffen uns vor unserer Haustür und ich stelle bereits jetzt fest, dass mein Crosser im Anschluß an unsere Tour unbedingt geputzt werden muß. Es ist nicht tragbar, dass er nochmals so dreckig im Keller steht, Wartung und Pflege ist ein wichtiger Aspekt, der ganz offensichtlich in den letzten Wochen, nach dem Crosserfahren, unberücksichtigt blieb. Heute nach der Tour wird also geputzt. Zumindest grob, Politur muß nicht sein. Klar.

Herbst wohin man schaut

Wir radeln samt Europameister durch den Herbstwald und durch kleine Dörfer. Eigentlich blöd, mit dem Crosser Strasse zu fahren, aber damit es für alle schön ist, ist uns die Straße manchmal lieber. Wenn Hunde ständig zurückgepfiffen werden müssen und dann doch auswüchsen, wird es für alle gefährlich, deshalb gibt’s manche Strecken, da ist die Straße besser, als der Radweg. Verrückt, aber tatsächlich empfinde ich das so. Nach den Hundeausführ- und Kinderlüftstrecken, die eben nicht weit von den Wohnhäusern entfernt sind, wechseln wir auf den Radweg und sind dann nach wenigen Kilometern auch am Einstieg vom Limesradweg.

Der Wald hier ist einfach klasse und der Weg so herrlich, dass wir immer kaum glauben können, wie wenigen Menschen wir hier begegnen. Die Green Machine gibt mir den Tipp es doch mal mit ziehen und Ferse runter zu versuchen und zack probiere ich das auch gleich mal aus. Dabei war das Ziehen jetzt keine Neuigkeit, aber die Ferse runter schon. Und so kann ich auch viel besser ziehen. Auf die einfachsten Dinge muß ich halt manchmal gestoßen werden.

Fix und Foxi

Ich finde die Tour heute extrem anstrengend. Irgendwie sind meine Körner nach knapp einer Stunde aufgebraucht und ich werde immer langsamer. Gut, dass ich ein Gummibärchen dabei habe, das hilft mir weiter. Richtig topfit fühle ich mich aber trotzdem nicht. Wenigstens habe ich jetzt wieder etwas mehr Energie. So ist sicher gestellt, dass die Männer beim radeln nicht umkippen, während ich volle Kanne ranklotze um überhaupt vom Fleck zu kommen. Meine Oberschenkel sind nun auch spektakulär anders belastet, als sonst, denn die Zwischenzieher merke ich. Nachdem ich meine Flasche und die des Zeugwarts weitestgehend leer getrunken habe, verabschiedet sich die Green Machine in den restlichen Sonntag als Europameister und Familienvater und wir biegen über den Main in Richtung Heimat ab.

Der Limesradweg war mal wieder großartig. Abseits meiner fehlenden Energie hatte ich mal wieder richtig Spaß an der Tour. Es sollte viel mehr Radwege geben, wie den Limesradweg. Gut erschlossen, prima ausgeschildert, nichts los, Wald pur und schön verzweigt. Wahrscheinlich gibt’s so Radwege wie Sand am Meer… und ich kenne sie einfach nur nicht? Als wir wieder daheim sind und ich meinen Garmin stoppe, erinnere ich mich daran, dass mein Rad dringend abgeduscht gehört. Ich bin zwar ziemlich fertig, aber dafür muß es reichen. Wir sprühen die Räder schnell mit Reiniger ein, schnappen uns die Bürste und den Wassertank und ein paar Minuten später stellen wir die geputzten Räder in den Keller.