Wieder Wettkampf. 
Allerdings diesmal wieder in meiner Lieblingsdisziplin: dem Anfeuern. 
Und nicht ich trete in einen Wettkampf… sondern andere. Einige andere. Ich bin überrascht, wie viele Athleten dem Flitzer und dem Schnellen heute beim Moret Triathlon des VfL Münster Gesellschaft leisten. 

Wir sind früh am Badesee und der Flitzer läuft uns praktisch in die Arme. Er braucht seine Socken unten in der Wechselzone sagt er. Wir folgen ihm zu den Fahrrädern und halten nach dem Schnellen Ausschau. Erst als wir dann alle zusammen wieder zum See pilgern entdecken wir den Schnellen im Gespräch. Er freut sich auch uns zu sehen. 
Wir machen uns auf in Richtung See, betrachten den Einstieg und die Schwimmstrecke und schauen uns an, wie die Athleten ihre Wechselzone aufbauen. Da kann man sich immer was abschauen. 
Es gibt zwei Startgruppen… und als es für die erste Gruppe langsam ernst wird, stellen sich die Athleten in den Gang zur Wechselzone um langsam ins Wasser zu gehen. Der Schwimmstart ist gegenüber… warm Schwimmen somit inklusive. 
Auch nicht schlecht. 
Als sich das Feld in Bewegung setzt wird es still… wir schauen der Startaufstellung am Seeufer gegenüber zu und warten auf den Startschuß. 
Längst haben wir den Überblick verloren und können weder den Flitzer noch den Schnellen ausmachen. Es knallt und das Feld setzt sich in Bewegung. Schnell zieht es sich weit auseinander. Wir bewegen uns mit den Schwimmern am Seeufer entlang als uns dieser riesige Fan begegnet. Wow. Bis ich das Bild gemacht habe bin ich schon viermal ausgiebig begrüßt worden und ziemlich nass. Denn Santana hat vorher ein ausgiebiges Bad genommen. Er geht mir mit seiner Schulter bis zur Hüfte. 
Die Schwimmer sind noch immer unterwegs. Die 2km sind eine beachtliche Distanz, wenn man bedenkt, dass noch 80km Radfahren und 21km laufen anstehen. 
Ich werde nervös und bewege mich zurück in Richtung Schwimmausstieg. Und erwische den Ersten noch bevor er die Wechselzone verläßt. Es dauert nicht lange, da kommt der Flitzer aus dem Wasser gesprintet und als er an mir vorbei läuft will er sofort wissen, ob der Schnelle schon durch ist. Als ich verneine und ihm zurufe, dass ich dem Schnellen ausrichte, dass der Flitzer auf ihn wartet lacht er und schält sich aus seinem Neoprenanzug. Als er die Wechselzone verläßt kommt der Schnelle aus dem Wasser. 
Wie versprochen richte ich ihm aus, dass der Flitzer schon wartet und dann gibt’s noch nen Ratschlag zur Schwimmzeit. Ich bin allerdings nicht gut vorbereitet. Dass ich als Zeitnehmer missbraucht werde war mir nicht klar… beim nächsten Mal bin ich besser vorbereitet. Ehrensache. Ich bin ja lernfähig. 
Nachdem wir am Ufer des Sees genug gesehen haben wechseln wir an die Radstrecke. Dank hochmoderner Technik finden wir die schnell und können Stellung beziehen. Wir haben ein super Timing und erwarten den Ersten nach nur 10Minuten. Wir sind gut gerüstet mit zwei Tambourines und feuern den ersten schon von weitem an. Wer weiß, ab wann man uns hört. Der Erste ist ein junger Kerl, dem man die Belastung überhaupt nicht ansieht. Er hat wirklich viel Vorsprung…  
Die Verfolger lassen sich Zeit, aber wenigstens wissen sie, dass sie richtig sind… denn das Stimmungsnest läßt keine Wünsche offen. 
Wir feuern jeden an. Schreien rum, würdigen die Leistung der Athleten und schaffen es, dass sich ein paar Leute zu uns gesellen. Immer wenn Athleten vorbei kommen klatschen wir zusammen, rasseln und trommeln. Sonst ist absolute Stille im Wald. 
Der Schnelle und der Flitzer kommen nacheinander vorbei und wir schießen zusätzlich noch ein paar Fotos. Der Flitzer hat sogar noch soviel Luft, dass er spontan freihändig an uns vorbei fährt. Unglaublich. 
Wir warten auch noch die zweite Runde ab und machen zwischen den Athleten noch ein paar Werbepausen für unseren Hauptsponsor Best Worscht in Town und unser Team und bleiben aber konzentriert. Schließlich fährt der Erste an uns vorbei. Es ist immer noch der junge Kerl von vorhin. Die Lücke zu seinen Verfolgern ist zwar größer geworden… aber er ist noch gut dabei. 
Nachdem unsere Athleten zum zweiten Mal an uns vorbeigeradelt und mit allen guten Wünschen versorgt sind machen wir uns auf den Heimweg. Jetzt müssen sie die Sache nur noch heimlaufen, das wird auch ohne unseren Lärm gut laufen. 
Im Wald kehrt wieder die vollkommene Stille ein. Bis zum nächsten Jahr.