Der Sonntag beginnt für uns richtig früh, denn heute ist der IRONMAN 70.3 Kraichgau und wir kennen einige Starter. Anfeuern war im Triathlon schon immer meine Lieblingsdisziplin, deshalb muss ich nicht lange überlegen, ob wir heute an die Strecke gehen. Da wir nicht unbedingt in der Nähe wohnen, müssen wir zeitig los, um rechtzeitig an unserem bewährten Punkt an der Radstrecke zu sein. Parken klappt in diesem Jahr mal wieder ganz gut. Der Veranstalter gibt im Kraichgau wirklich alles, um in den kleinen Orten viele Parkplatzmöglichkeiten zu schaffen. Dieses Jahr ist allerdings auch schon extrem viel belegt, als wir endlich im Kraichgau sind. Man könnte meinen, wir machen das einfach routiniert, aber so ganz sicher bin ich mir dabei nicht. 

Wir parken, schnappen uns die Rucksäcke, unsere neuen Stühle und die Kamera und marschieren los. Bis zu unserem Spot an der Radstrecke sind es maximal 10 Minuten. Kaum ist der Stuhl aufgebaut und die Kamera hat ein paar Belichtungs- Probeschüsse gemacht, geht es auch schon los. Die Polizei kommt vorbei, um die Strecke abzusperren. Wir sitzen hier wieder mal perfekt, für die Bilder. Wie fast überall im Kraichgau geht es hier nämlich leicht Berg an und man sieht die Athleten schon am Horizont. Einfach großartig. Zusätzlich sitzen wir unter einer Brücke im Schatten, heute meint die Sonne es nämlich auch mal wieder ziemlich gut mit uns und dem Lichtschutzfaktor. 

Die Profimänner fliegen an uns vorbei. Dann kommt Lucy Charles als erste Athletin. Ich bin überrascht, weil sie doch eigentlich abgesagt hatte. Irgendwie hatte sie nicht mehr genügend freie Tage auf ihrem Visum übrig. Schön, dass es für sie anscheinend doch geklappt hat. Ich mache ein paar tolle Aufnahmen von ihr, die ihr Mediateam dann tatsächlich auch später in ihrem Racevideo verwendet! Darauf bin ich besonders stolz. Die Radfotos, die ich heute mache, sind allesamt top. Jeder Schuss, ein Treffer, so kann man es wohl formulieren. Ich mache zusätzlich ein paar Videos mit der GoPro und auch die gefallen mir später gut. 

Abseits der vielen Fotos feuern wir natürlich auch unsere Athleten an. Im Gegensatz zu einigen anderen Jahren, wo ich hier wehmütig stand und dachte, dass es doch schöner wäre auf der Strecke zu sein, statt danebenzustehen und Bilder zu machen, bin ich heute vollumfänglich in meinem Element. Aktuell gibt es für mich nichts Schöneres, als hier zu stehen und die Athleten zu fotografieren. Interessant, wie sich die Perspektive eben manchmal ändert. Als die IRONMAN 70.3 Kraichgau Athleten an unserer Position durch sind, packen wir alles zusammen und marschieren in Richtung Wechselzone und Messe. 

Erfahrungsgemäß kommen die ersten Profiathleten nämlich gleich in die Wechselzone und damit auch auf die Laufstrecke. Wir beziehen entsprechend Stellung, bauen die Stühle wieder auf und weiter geht’s bei mir mit der Fotografie. Es ist spannend zu sehen, wie der erste Herr sich nicht einholen lässt und Patrick Lange alles gibt und doch nicht vorne landet. Auch bei den Damen entpuppt sich die Schlacht um die ersten Plätze als ziemlich spannend. Laura Philipp verteidigt ihren Titel allerdings erfolgreich. Wir sind nach dem Rennen ziemlich geschafft. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich es heute anstrengender fand, als die Athleten, die ich angefeuert habe. Mit den Triathlon Querbeet Kollegen, die einfach immer noch wahnsinnig fit sind, gehen der Zeugwart und ich dann noch Pizza essen, ehe wir uns auf die Heimfahrt machen.