Der Wetterbericht hat den Schnee angekündigt und insgeheim hab ich mir überlegt, dass ich da besser nicht zum Laufen gehe. Also habe ich für heute ein Rollentraining eingeplant. Das ist weder kalt noch rutschig. Als ich dann heute früh aber aus dem Fenster schaue, ist mir gleich klar, dass Rollentraining nicht in Frage kommt. Im ersten Schnee zu laufen, das ist heute wichtig. Lauftraining im Schnee ist natürlich etwas Anderes, als wenn das Wetter trocken ist und die Straße auch. Aber der erste Schnee im Jahr, der muß genossen werden. Wann hat es denn überhaupt zum letzten mal geschneit? Richtig. Im Dezember 2017. Das ist schon viel zu lange her.

Die letzten Winter hat es kräftig geregnet, aber so richtig kalt wurde es nicht. Und dementsprechend ist der Regen eben auch nicht als Schnee runter gekommen. Schon in den letzten Jahren hatte ich öfter mal nasse Füße, heute werde ich der Sache allerdings sicherlich die Krone aufsetzen. Mein Trailrunning Schuh hat zwar entsprechendes Profil und ist vermutlich erst mal recht trittsicher, wasserdicht ist er aber nicht. Und wasserabweisend auch nicht wirklich.

Ich brauche unbedingt wasserdichte Laufschuhe!

Allerdings ist das anscheinend gar nicht so einfach. Natürlich gibt es massenhaft wasserdichte, oder zumindest wasserabweisende, Exemplare. Aber es ist natürlich wichtig, dass ich auch gut damit laufen kann. Meine üblichen Laufschuhe, der Brooks Adrenalin, der Asics GT-2000, der Asics Clyde und der Brooks Defyance sind allesamt nur in der Schönwetterversion erhältlich. Zumindest sind mir bisher keine wasserdichten Versionen untergekommen. Meinen aktuellen Schuh habe ich zwar mit dem Hinweis „der ist schon wasserabweisend“ verkauft bekommen. Aber ehrlich gesagt, ist er das nicht. Man könnte den sicherlich imprägnieren… aber als ich mir den Schuh heute früh schnappe, ist das natürlich nicht im Zeitplan mit drin.

Ich trete auf die Straße und bin perfekt angezogen. Außer dem Schuhwerk, was bereits beim dritten Schritt im knirschenden Schnee, etwas Feuchtigkeit an meine Socken lässt. Weil ich mir sicher bin, dass ich nicht die ganze Zeit traben werde, um nicht zu rutschen, trage ich zusätzlich ein Unterhemd. Eine weitere Klamottenschicht ist mein Schlüssel um bei langsamer Geschwindigkeit nicht zu frieren. Es ist ein wahres Fest durch den frischen, unberührten, Schnee zu stapfen. Tatsächlich ist mein Tritt fest, weil der Schnee bisher kaum festgetreten ist. Lediglich ein paar Stellen sind schon suppig und demensprechend walke ich hier besser.

Das ist mein Vorletzter Lauf in meinem Garmin Coach Amy Trainingsplan für die 10km. Ich habe also quasi eine Taperinwoche. Der Algorithmus weiß ja nicht, dass ich die 10km mittlerweile schon ein paar mal gelaufen bin. Wäre Coach Amy ein realer Coach, dem ich Feedback geben könnte, dann hätten wir das Ziel des Trainingsplans sicherlich längst angepasst. So steht für Samstag der abschließende 10km Lauf in meinem Trainingsplan.

Ein schöner Zufall, dass ich den am Nikolauswochenende absolviere. Das ist normalerweise das Tricamp Weihnachtsfeier Wochenende und Samstags laufen wir alle zusammen immer in Forchheim beim Nikolauslauf mit. Sonntags ist dann das Charity Schwimmen. In diesem Jahr ist alles anders. Jeder bleibt für sich, weil Corona solche Feierlichkeiten nicht zulässt.

Im letzten Jahr bin ich also zur gleichen Zeit fit für 5km gewesen. In diesem Jahr laufe ich die doppelte Distanz. Wenn ich das so durchziehe, dann ist nächstes Jahr ein Halbmarathon- und übernächstes Jahr ein Marathonjahr. Wie realistisch ist das?

Weite Teile vom heutigen Lauftraining im Schnee absolviere ich dann doch trabend und genieße das knirschende Schneegeräusch unter meinen Schuhen. Am Donnerstag gibt’s noch ein Training im Trainingsplan, ehe ich dann am Wochenende wieder 10km laufe und den Trainingsplan damit zum Abschluss bringe.