Nachdem ich mich seit gestern unheimlich stark fühle, was einzig und alleine der Liegestützübung mit den Hanteln zu verdanken ist, die mich -anscheinend- an einen Film mit jemand Starkem erinnert, ist es heute mal wieder an der Zeit schwimmen zu gehen. 
Ich habe den ganzen Casual Friday bereits darauf verwendet flache Schuhe auszuführen, weil Ingo mit seiner komischen lohnenden Pause gestern meine Waden stark beansprucht hat. Sie waren, dank Kenneth und seiner „erholsamen Ausfallschritte“ vorverspannt und haben sich dann gestern den Rest geholt. Ich bin über diese neuen Begrifflichkeiten eh schon mehr als erstaunt, was soll mir lohnende Pause denn bitte überhaupt sagen? Eine Pause lohnt sich schließlich immer, vor allem, wenn ich sie mache. Meistens gehört da was leckeres zu essen dazu, oder ein gutes Buch… zumindest aber gehört nette Gesellschaft dazu. Gestern fehlte dabei das Essen und das Buch. Nette Gesellschaft war allerdings vorhanden. Immerhin. 
Erholsame Ausfallschritte erkläre ich gar nicht erst… es ist schließlich klar, dass das nicht geht. 
Wir sind heute zu viert auf drei möglichen Schwimmbahnen und weil wir nicht zu sehr im Luxus schwelgen wollen besetzen wir nur zwei davon. Der Zeugwart legt los, als wäre das Training der letzten Wochen nicht anstrengend gewesen. Ich bin zaghafter und schwups bin ich auch im Wasser. Ob sich dieser verrückte Trainingsfleiß irgendwann auszahlen wird? Wahrscheinlich renne ich auch im kommenden Jahr immer nur hinterher. Aber gut. Ist dann eben so. 
Immerhin war ich gestern stark. 
Nach 400m bekomme ich leichte Wadenkrämpfe und weil diese Anflüge von Überanstrengung mich voller Angst an morgen denken lassen, wo ja Ingo’s nächste Hausaufgabe ansteht, gebe ich nach 30Minuten endgültig auf. Ich dusche in rekordverdächtigen 11Minuten und setze mich mit geföhnten Haaren wieder an den Beckenrand. Die Vereinsschwimmer und der Zeugwart schwimmen nämlich immer noch. Meine Waden bedanken sich bei mir mit einem weiteren Wadenkrampf und ich frage mich wirklich, was diese blöde Fersen- hoch – runter Übung überhaupt bringen soll, warum ich mich so sehr quäle und was das bitte überhaupt für die Mitteldistanz in Köln im kommenden Jahr bringen soll.

Und weil ich nicht in die Zukunft blicken kann, sonst würde ich mich ja schließlich mit einer Glaskugel auf den Jahrmarkt setzen und den Hawaisieger 2013 voraussagen, erfreue ich mich -zur Abwechslung- daran, wie unheimlich stark ich gestern bei den Hantelliegestütz war. Und dieses gute Gefühl von gestern Abend wird mir auf jeden Fall eine ganze Weile erhalten bleiben. 
Und warum es -seit neustem- erholsame Ausfallschritte und lohnende Pausen gibt, versuche ich einfach bis zum Kursende herauszufinden.