Nächste Woche Sonntag, also am 14. April, ist der Halbmarathon in Bonn. Ich stehe zwar bisher nicht auf der Startliste, aber meine Teilnahme ist fest eingeplant, weil ich Joey Kelly ja nun schlecht alleine laufen lassen kann. Er zählt auf mich, es sei denn natürlich, dass er sich wieder spontan um-entscheidet und Markus Lanz wieder bei irgendeiner beknackten Wetteinlösung unterstützen möchte. Ich auf jeden Fall bin bereit und habe nicht vor mit Markus Lanz eine Saalwette einzulösen. Sicherlich habe ich es ein bischen einfacher, immerhin kennt Herr Lanz mich überhaupt nicht und käme deshalb sicherlich auch nicht auf die Idee mich diesbezüglich anzusprechen. Obwohl das garantiert ein super Blogeintrag werden würde. 
Egal. Nächste Woche Sonntag ist es also soweit und in Bonn fällt der Startschuss. Endlich wird mein Gewinn eingelöst! Ich mache ja derzeit deshalb ein HM orientiertes Training, oder wie man das halt so nennt. 
Heute gehe ich aus diesem Grund mal wieder laufen. Nach der harten, schweren Arbeit ist es ja dank der Zeitumstellung noch hell und so nutze ich also das helle, wenig frühlingshafte Wetter und die Begleitung des Zeugwarts. Der hat heute ja schon eine Schwimmeinheit hinter sich und läuft trotzdem mit. Toll! 
Heute probiere ich ein GU-Gel trinke ein paar Schluck Wasser nach und dann ziehen wir uns fertig an und laufen los. Das GU Gel schmeckt nach Maoam und hat auch irgendwie so eine Kaubonbon Konsistenz. Irgendwie finde ich genau das nicht ganz so prickelnd. Na ja. Ich würge es mir also rein und denke an die Worte des Pfälzerwaldläufers, der nie Gel nimmt. 
Wir laufen und am Main sagt der Zeugwart, dass wir erst mal gegen den Wind laufen um auf dem Rückweg Rückenwind zu haben. 
Gut, ich hab ja keine Ahnung von Wind und laufe einfach mit. Wir sind ganz gut unterwegs, treffen den Motivation, der mit seinem Rädchen auf dem Heimweg ist und dann passiert’s. Oh je. In meinem Schienbein sticht es urplötzlich, bis hoch ins Knie und ich kann kaum auftreten. Irgendwie wie ein Krampf, aber eben nicht ganz, sondern ein Stich. Eine glatte 8 auf der Schmerzskala. Wir stehen mitten im Wind, weil ich kurz einfach nicht weiterlaufen kann. 
Aber im Wind ist es saukalt, bei 7°C ist es einfach ziemlich ungemütlich geschwitzt stehen zu bleiben. Also laufen wir weiter. Das Schienbein muckt ein bischen, aber hier kann ich es jetzt nicht ändern. Schon gar nicht im Wind. Der übrigens gefühlt von hinten kommt… 
Langsam wird mir außerdem schlecht. Nur ein bisschen, aber trotzdem merkbar. Der Magen rumort und findet den Wind anscheinend ebenfalls nicht so prima. Oder das Kaubonbon Gel? Keine Ahnung.  Der Wind kommt jetzt von vorne und zwar ordentlich. Das Schienbein muckt noch einige Male, aber wir sind ja noch nicht daheim, also nützt es dem Schienbein auch nichts. Heim muß es ja auf alle Fälle. 
Und weil der Schienbeinschmerz mit seiner glatten 8 auf der Schmerzskala noch nicht auszureichen scheint um mir den heutigen Lauf so richtig zu vermiesen, fängt mein Magen vom feinsten an zu krampfen. Hier würde ich sogar eine spontane 9 vergeben. Außer dass ich mich übergebe, macht der Magen jegliche Spirenzchen, die so in seiner Macht stehen. Ganz offenbar hat ihm entweder Mandarine nicht gefallen oder GU im Allgemeinen. Richtig schlecht ist mir außerdem. 
Zu Hause, ohne Belastung, weil was trinken nun wirklich nicht als Belastung zählt und mein Puls in kürzester Zeit wieder unten ist, krampft der Magen noch ein bisschen. Die vom Zeugwart servierte Cola trinkt sich aber gut und als sich der Magen dann endlich wieder beruhigt hat, gehe ich duschen. 
Das Schienbein kühle ich über seine gesamte Länge und creme es nach dem Duschen außerdem mit Mobilat ein. 
Jetzt muß ich mich nur noch entscheiden, wie ich mich sinnvollerweise nun bis zum Halbmarathon weiter verhalte. Laufpause und erst mal schwimmen und radeln und dann einfach starten und durch den Schmerz durchlaufen, falls er wieder kommt? Oder besser noch einen langen Lauf am Sonntag machen? 
Unbekanntes Gel werde ich auf jeden Fall erst mal keines mehr nehmen…. das ist zumindest schon mal sicher.