Der Zeugwart startet heute Olympisch in Köln. Das Rädchen ist fit und nachdem wir die Wunden mit wasserdichten Pflastern versorgt haben, bricht der Zeugwart in Richtund See auf.
Die Teamchefin und ich fahren mit dem Rad an den See. Immer am Rhein entlang. Eigentlich kein Problem, bis auf das Fordwerk, was sich uns in den Weg stellt. Henry, den wir als hoffentlich ortskundig, ansprechen ist über unser Anliegen zum Fühlinger See zu wollen denkbar verwirrt. Schließlich schickt er uns nach rechts und dann bis zum Ende der Strasse und da wäre dann auch eine Esso. Gut, ich glaube, heute ist eine Tankstelle nicht ganz so kriegsentscheidend. Trotzdem fahren wir in die angegebene Richtung, denn sie ist auch laut unserer Orientierung die Richtige. 
Überpünktlich vor dem zeugwartschen Start, sind dann die Rädchen im Auto am Fühlinger See verladen und der Athlet geküsst. Besser hätten wir das wirklich nicht timen können.  
Der Schwimmstart macht mir Gänsehaut. Die Nationalhymne wird live gesungen und es gibt ein Feuerwerk. Herrlich. Und der Zeugwart mitten drin. 
Wir sind da, als er durch den Kanal in die Wechselzone rennt und die Teamchefin macht ungefähr 100 Bilder als der Zeugwart mit seinem Rädchen aus der Wechselzone wieder raus kommt. Außerdem sind wir natürlich nicht zu überhören. Mittlerweile stehen einige Teammitglieder überall an der Strecke und der Zeugwart hört seinen Namen überall. 
Als er auf die Laufstrecke geht, stehen alle Spalier für ihn. Großartig! Es freut ihn sehr, dass kann man ihm ansehen. 
Ich bin noch immer nicht aufgeregt und freue mich eher auf morgen. Selten habe ich einen Plan so durchgehalten wie dieses Mal. Ich bin gespannt, wie morgen alles klappt. 
Dann kann ich den Zeugwart von weitem sehen. Er ist auf dem Weg ins Ziel und auch jetzt kann er uns von weitem sehen und natürlich hören. Wir vergessen leider ihm zuzuschreiben, dass er die Arme hoch nehmen soll, das ruft nämlich ein älterer Zeitgenosse den Athleten reihenweise zu. Aber wir setzen Prioritäten und lassen ihn einfach wissen, dass er super ist. Der Zeugwart hat Schmerzen im Ziel, aber die Massage tut ihm gut. 
Am Auto bekleben die Teamchefin und unsere Rader und Radhelme und dann marschieren wir zum Check in. Ein Bekannter von den Ironmanreferees checkt mich ein und dann hängen die Teamchefin und ich unsere Räder nebeneinander an die Stange. Die Reifen berühren den Boden nicht, so hoch hängen die beiden. Das ist aber anscheinend so gewünscht. Wie kleine Fähnchen im Wind baumeln sie nun an der Stange. 
Zurück in der Stadt laufen wir dann noch die Deutzer Brücke entlang um unsere Laufbeutel in der Wechselzone abzulegen. Wir verzichten darauf einmal quer durch die Zone zu wetzen um uns den Weg einzuprägen. Ich bin sicher bis durch, dann rechts und links in den Laufkanal rein werden wir schaffen. Ich war selten so zuversichtlich. Eine Mitstreiterin motzt über den Grasboden der Wechselzone, der für Topzeiten einfach nicht taugt und rennt dann einmal kreuz und quer durch um sich den absolut besten Weg für morgen rauszusuchen. Äußerst ambitioniert. 
Abendessen tun wir heute im Maredo, direkt neben dem Hotel. Danach taped der Zeugwart die Teamchefin bzw. ihr Knie und dann liege ich auch schon im Bett. 
Morgen geht’s los. In Köln.