Jetzt, wo es mit der Erkältung bergab und mit dem Knie bergauf geht, ist es Zeit mal wieder beim Trainer anzuklopfen und mich in Erinnerung zu rufen. Vergessen hat er mich dabei natürlich nie wirklich, aber so richtig auf dem Athletenschirm brauchte er mich eben auch nicht zu haben. Einerseits gut für ihn, so konnte er sich in 2014 auch mal ausschließlich auf die Riesensportler konzentrieren und mußte sich nicht mit unerfolgreichem Ballast beladen, andererseits ist so ein unerfolgreicher Athlet, bei dem es um die persönliche Verbesserung, die Entwicklung und einfach nur um das „ins Ziel kommen“ geht, sicherlich auch für einen Trainer eine schöne Abwechslung. 
Und ohne Abwechslung wird es ja langweilig. Trotzdem mußte ich insgeheim immer mal wieder schmunzeln, wenn der Trainer für mich Trainingseinheiten bastelt, die seine anderen Sportler zum warm machen abfeiern. Und ich knabbere eben dran. So war es immer, seit ich den Trainer kenne. Sich einen Trainingsplan schreiben zu lassen ist heutzutage für Triathleten ja fast schon normal. Kaum jemand schafft einen Vollzeitjob und ein strukturiertes Training inklusive Privatleben und dann auch noch die Trainingsplanung dazu. Und ich eben auch schon gleich dreimal nicht. Zumal ich ja auch noch mit dem Gesundwerden zu tun habe. 
Damit der Trainer also für 2015 und die Saisonplanung schon mal weiß, dass er nicht nur mit Riesensportlern umgeben sein wird, sondern dass ich tatsächlich vorhabe wieder richtig einzusteigen, fahren wir also mal vorbei und sagen ihm hallo. Dabei besprechen wir, außer dem üblichen Blabla, wenn man sich lange nicht gesehen hat, auch, wie es mir so geht und was ich so auf dem Jahresplan stehen habe. 
Dabei erwähne ich zwar auch die Krassfit Challenge, aber eher außer Konkurrenz. Dass ein Hindernislauf nicht unbedingt der perfekte Start ist, verstehe selbst ich. Auch ohne Ahnung von Trainingsplänen. Aber da die mitlaufenden Herren großzügig angeboten haben mich zu tragen, wird es schon irgendwie gehen. Vom Duathlon und vom Womensrun ist der Trainer dagegen begeistert und wenn alles positiv verläuft, können wir uns auch noch ein Ziel für die zweite Jahreshälfte suchen. Er ist immer so wunderbar positiv… weil er einfach besser weiß, was ich kann, als ich selbst. Weil er einfach sicher ist, was ich leisten kann und weil er sich nicht durch meine Selbstzweifel aus der Ruhe bringen läßt. Ein Trainer aus ganzem Herzen eben. 
Zum Abschluss wünsche ich mir noch ein Couchfoto, weil es bei IQ athletik alle Leute immer zu einem Couchfoto bringen und hier normalerweise nur die Cracks sitzen. Und man, wenn man drauf sitzt auf einmal auch so ein sportliches Gefühl hat. 

Und was tut ein Triathlet nicht alles für ein sportliches Gefühl? Oftmals eine ganze Menge… und dabei reicht es manchmal eben auch aus auf einer Sportlercouch Platz zu nehmen und zu strahlen. Wie einfach. 
Das Bauchgefühl sagt mir auf der Heimfahrt, dass der Trainer und ich das Jahr 2015 schon schaukeln werden. Manchmal weiß man einfach, dass man die richtige Wahl getroffen hat, auch wenn sie schon ein bisschen her ist. Umso schöner, wenn man einmal richtig lag und sich das immer wieder bestätigt.   Wir sind einfach auf einem Nenner, was umso erstaunlicher ist, weil ich von seinen anderen Spitzenathleten und deren Leistungsfähigkeit meilenweit entfernt bin. Aber Flexibilität ist offenbar etwas, was der Trainer drauf hat… volle Kanne. 
Ich freue mich auf das Triathlonjahr. Mit dem Trainer. Und seine Überzeugung, dass es wunderbar sein wird.