Bei uns ist Sturm, und weil der Trainer selten bis nie in den Wetterbericht zu schauen scheint, wenn er meinen Plan entwirft, steht heute Radfahren drauf. Unfassbar. Bei Sturm? Da ist Gegenwind ja vorprogrammiert. Und obwohl der manchmal als guter Freund und Trainingspartner taugt, so muß ich heute entscheiden, dass meine Kraft dafür nicht ausreichen wird. Irgendwie brauche ich heute Sport, der die Seele baumeln läßt. Sport, der mich ablenkt und der wenig Konzentration fordert. Seit meinem Unfall konzentriere ich mich sehr beim Radfahren. Obwohl es super klappt und ich selbst weggehende Hinterräder, rutschige Straßenpartien und holprige Bordsteine gut meistere, fährt der Kopf immer besonders aufmerksam mit. Nicht nur im Straßenverkehr, wo das selbstverständlich ist, sondern auch auf dem Feld und im Wald. Mein Unfall ist damals im Wald passiert. Auf einer Strecke, die mir, schaue ich sie mir heute an, total unspektakulär vorkommt. Und ich bin langsam gefahren. Und trotzdem so schlimme Verletzungen. Morgen ist der zweite Jahrestag.