Was das Schwimmen angeht, so ist ja praktisch jede Einheit für mich ausbaufähig. Irgendwie glaube ich mittlerweile, dass ich in die Riege der „normalen“ Triathleten ab- oder aufgestiegen bin… die nämlich, die das Schwimmen als notwendiges Übel ansehen, damit der eigentliche Wettkampf beginnen kann. Früher war das Schwimmen meine beste Disziplin. Das heißt nicht, dass ich schnell war, aber das Schwimmen fand ich trotzdem am Besten. Ich habe mich da am wohlsten gefühlt und musste mich auf dem Rad unfassbar quälen und beim Laufen ebenfalls.

Mit dem Alter scheint sich das zu ändern? Weiß man jetzt nicht, aber es ist wirklich bei mir so, dass ich jetzt halt schwimme und mir per Mantra schon einrede, dass ich im Kraichgau ja im Anschluß auf das Rad „darf“ . Also das gibt es doch fast nicht! Ich darf dann auf’s Rad. Verrückt.

Heute schwimmen wir wieder in der Traglufthalle im Riedbad. Für den Zeugwart und mich wohl das letzte Mal in dieser Traglufthallensaison. Die wird nämlich bald abgebaut und wir fliegen dann noch mal ins Trainingslager und haben auch ansonsten viel um die Ohren, so dass ich mir nicht sicher bin, ob wir noch mal Traglufthalle schwimmen ehe der Frühling wirklich kommt. Ob der natürlich wirklich kommt weiß man auch nicht. Und wenn ja, wann, aber ist ja auch egal. Heute schwimmen wir in der Traglufthalle. Mit uns sind die Vereinsmädels am Start und schwimmen einen strikten Plan ab. Die beiden sind wirklich so unfassbar fleißig… ich weiß gar nicht, wo sie ihre ganze Motivation hernehmen. Dieser unbändige Wille ist wirklich beeindruckend.

Schwimmen

Der Zeugwart und ich teilen uns eine Bahn und ich habe mal wieder vergessen, wie das so wirklich geht mit dem Schwimmen. Ich tauche meine Hand komisch ein, ich komme nicht gut vom Fleck und kalt finde ich es außerdem. Da der Zeugwart nicht ganz so der super motivierteste heute ist, feilen wir statt meinem Kampf gegen den Untergang, an meiner Technik und bekommen auch tatsächlich einen Erfolg hin. Wenn ich meine Hand einfach nicht gegen das Wasser stelle, dann klappt es über Wasser mit dem hohen Ellbogen und unter Wasser mit dem Wasserfassen und der Geschwindigkeit. Und ich bin weniger geschafft.

Zwischendurch helfe ich noch einer Dame vom Fremdverein, die dank Krampf weder vor noch zurück kann und die das große Glück hat, dass ihr sofort zahlreiche Vereinskollegen zur Seite stehen um sich um sie zu kümmern. Ein hoch auf so eine Vereinszugehörigkeit, wenn man ein Problem hat. Da lobe ich mir doch unseren kleinen Verein. Da würde ausnahmslos jeder sofort helfen und sein Training unterbrechen. Ich müsste noch nicht mal darum bitten. Sie würden es einfach so, ganz selbstverständlich tun… und mich nicht so hängen lassen.

Vielleicht habe ich ja Glück und kann mich über die nächsten Wochen, bis zum Ironman 70.3 Kraichgau, weiterhin an diese Schwimmweisheiten erinnern. Dass mit dem Schwimmen kein Blumentopf zu gewinnen ist, ist ja mittlerweile weiterhin bekannt. Aber untergehen werde ich auch nicht, soviel ist sicher. Und dann geht’s richtig los, auf dem Rad!