Weil der Januar, der Februar und der März sich in diesem Jahr schon an keine der allgemein bekannten Wetterregeln gehalten haben, denkt der April, er muß es uns allen beweisen. Von sonnigen 20°C bis zu Schneefall will er einfach sein komplettes Repertoire zeigen, wer kann, der kann halt. Schade, dass er, wie praktisch alle Monate meines Lebens vor ihm, keinerlei Gespür für Wochenenden zu haben scheint. Warum ist es unter der Woche schön und am Wochenende schüttet es dann wie aus Eimern? Oder es ist Frost und Schnee angesagt, wie für heute? Da ist das Wetter auf jeden Fall total ausbaufähig.

Wetterkapriolen

Nichts desto trotz, entscheiden wir uns heute Rad zu fahren. Der Trainer hat nichts in den Plan geschrieben, aber er hat auf meine Nachfrage hin geantwortet, dass eine lockere Runde in Ordnung sei. Was locker ist und was nicht, entscheide dabei ich. Das ist doch mal was. Natürlich unterstützt mich meine Pulsuhr, die noch etwas genauer weiß, ob es locker ist, als ich. Obwohl ich mir, seit dem eindringlichen Reden der Hübschen auf Mallorca, angewöhnt habe, auf meinen Körper zu hören und nicht nur durch die Uhr gesteuert fremdgesteuert zu werden.

Heute treffen wir uns mit Teamkollegen zum radeln. Am kommenden  Wochenende steht für einige Freunde die Teilnahme am Radrennen in Frankfurt an und heute erfolgt ein letzter Formtest und Materialcheck. Der Himmel über Frankfurt sieht nicht vielversprechend aus, wenn man auf Sonne hofft, zudem ist es kalt und windig. Wir könnten abwarten, aber die Temperatur wird heute nicht mehr signifikant ansteigen, soviel ist sicher. Noch später wollen wir auch irgendwie nicht losfahren… eine Kältezwickmühle also.

Im Gegensatz zu unseren Mallorca Radtouren legen wir heute also wieder mal mehrere Schichten an. Frieren auf dem Rennrad ist einfach nicht zu empfehlen. Und da müssen wir noch mehr mit Windstoppern arbeiten, weil wir auf dem Rennrad ja deutlich schneller unterwegs sind, als auf den Crossrädern. Ich nehme mein frisch eingestelltes Triathlonrad, immerhin wird es beim 70.3 im Kraichgau ja am Start bzw. in der Wechselzone stehen und da ist es nur sinnvoll möglichst viele Kilometer im Vorhinein darauf zu absolvieren. Übung macht schließlich den Meister.

Kältezwickmühle

Wir sind pünktlich am Treffpunkt und das Warten auf Madita, die sich heute auch noch zum radeln eingeklinkt hat, während Lisabet einen 30km Trainingslauf absolviert, ist unangenehm. Dabei ist sie überpünktlich. Aber es zieht eben und der Wind ist unangenehm. Ich bin froh, dass ich mich für Windstopper und Castelli Nano Regenhose entschieden haben. Die ist zwar nicht winterdick warm, aber auch nicht frühlingshaft kühl. Eine -hoffentlich- gute Mischung.

Wir sind vom Treffpunkt noch nicht mal 10km gefahren, da fängt es an zu tröpfeln. War irgendwie klar, bei den Wolken. Da musste ja was kommen. Ehe wir richtig nass werden, ziehen wir mal flott unsere vorausschauend mitgeführten Regenjacken an, in der Hoffnung, dass sich der Regen dann noch etwas Zeit läßt. Wir fahren partiell durch Regengebiete, manchmal ganz ohne Regen, manchmal mit ordentlich Nass von oben, aber wir fahren. Ein kurzes Stück trumpft das Wetter sogar mit Hagel und Graupelschauern auf. Unfassbar, was der April so alles in Petto hat. Ich übe Auflieger fahren und dabei den Kopf besonders aerodynamisch zwischen den Schulter zu halten. Ist gar nicht so einfach, aber das war das Ausziehen meiner Kontaktlinsen über Monate auch nicht, und jetzt geht’s ganz flott. Also, nicht unterkriegen lassen.

Regen

Hagel

Wir fahren heute runde 70 Kilometer, die wie im Flug vergehen, obwohl das Wetter echt dürftig ist. Aber beim Wettkampf kann ich mir trockene Strassen und Sonnenschein ja leider auch nicht bestellen. Also ist es mir lieber auch diese Verhältnisse vorher mal entsprechend zu üben. Die warme Dusche können wir heute so richtig genießen.