Die Traglufthalle im Riedbad ist abgebaut und so kommen wir wieder mal in den Genuss des wunderbaren Dienstagsschwimmens in der Halle. Eine 25Meter Bahn schien mir früher aussreichend um sich müde zu schwimmen, mittlerweile sehe ich 25m Bahnen eher skeptisch. Vor allem, weil ich ja ein Luxusschwimmer bin, leider zu lahm um andere zu überholen, und ständig als Bremsklotz tätig. Mir ist daher eine 50m lieber, da gibt es nämlich ausreichend Möglichkeiten, dass jemand an mir vorbei schwimmen kann. Aber das Leben eines Triathleten ist -wie das wahre Leben auch- kein Wunschkonzert und deshalb wird also Dienstags geschwommen und auf einer 25m Bahn. So ist es nun mal.

Lisabet sitzt angezogen am Rand, sie ist nämlich heute schon über 6 Stunden auf der Rolle gefahren um ihre Trainingseinheit für den großen Tag einzufahren. Unfassbar, dass sie überhaupt so lange auf der Rolle fährt, was für eine mentale Leistung. Ich komm wirklich nur schwer drüber weg. Bei Madita steht am Sonntag der Triathlon in Gelnhausen auf dem Wettkampfkalender und deshalb schwimmt sie heute fleißig ihre Bahnen, als wir kommen. Der Flitzer ist ja sowieso immer irgendwas am trainieren. Hawai rückt unaufhörlich näher und von dem, was der Flitzer so in den Asphalt brennt und an Wasser bewegt, scheinen auf der Insel große Taten anzustehen. Heute zieht er also ebenfalls seinen Bahnen und hält kaum inne um hallo zu sagen. Die Pausen beim Flitzer sind vorgegeben, da gibt es keine Erlaubnis zu schludern. Das nenne ich mal Trainingsdisziplin.

Nachdem ich mich mit Lisabet kurz ausgetauscht habe und festgestellten konnte, dass ihre mentale Stärke durch nichts zu überbieten ist, geht es auch für mich ins Wasser. Immerhin bin ich ja jetzt schon mal da, da nützt es auch nichts, am Beckenrand stehen zu bleiben. Ich ordne mich mit Madita auf einer Bahn ein und wir schwimmen nebeneinander her, anstatt im Kreis. Zu zweit auf einer 25m Bahn kommt man so auf jeden Fall deutlich weiter.

Ich übe meine Technik, weil ich ja auf Mallorca festgestellt habe, dass ich -wenn die Technik mal stimmt- gar nicht so langsam und erschöpft bin, wie sonst. Also liegt der Fokus auf Technik. Die Erleuchtung hatte ich ja bereits, aber jetzt geht es eben dadrum, dass ich die festige und kaulquappengleich durch das Wasser flutsche. Und deshalb tue ich das heute auch. Tatsächlich geht es für mich heute kaulquappengleich über die 25m. Auf der Bahn nebenan schwimmt der Zeugwart und ich schwimme einfach neben ihm her. Wenn man es technikmäßig richtig macht, dann klappt es auch mit der Geschwindigkeit. Ob diese Erkenntnis allerdings ausreicht um relativ kurzfristig ordentlich Armmuskulatur aufzubauen, damit ich diese Technik auch dauerhaft anwenden kann? Wir werden sehen.

Kaulquappe

Für heute bin ich auf jeden Fall erst Mal ziemlich zufrieden, weil das kaulquappengleiche Schwimmen mich förmlich beflügelt und ich eine leise Hoffnung habe, dass das doch noch was werden kann. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Und zu guter Letzt bringt uns der Motivator heute einen Teil der neu bestellten Teamklamotten vorbei, was für eine wunderbare Belohnung! Ich freue mich richtig, denn ab sofort kann ich für meinen Start im Kraichgau Anfang Juni auch noch mit dem richtigen Outfit trainieren.