Mein Vater sortiert und archiviert bzw. digitalisiert gerade seine zahlreichen Dias, von denen ein Großteil -zumindest gefühlt- während meines Lebens entstanden ist. Die Kamera war immer dabei und so hat mein Vater sich wirklich redlich Mühe gegeben alle meine Lebensphasen, Erlebnisse und Gefühle bildlich festzuhalten. Erinnerungen, die niemals verloren gehen sollten, weil sie eben einfach unwiederbringlich sind. Ich war halt nur einmal klein. Ab und an, wenn er ein besonders schönes Bild während des Digitalisierungsprozesses entdeckt, dann schickt er es mir zu.

Schon früher

Manchmal schwelge ich dann in Erinnerungen, weil das Bild tatsächlich etwas aufdeckt oder wachrüttelt, manchmal kann ich aber überhaupt nichts dazu aus dem Hut schütteln. Kürzlich hat er mir das Titelfoto zugeschickt.

Ich bin klein und kann mich natürlich nicht an die Situation erinnern. Aber ich weiß, dass ich schon damals das Wasser ganz cool fand und immer gerne im Schwimmbad war. Purer Luxus war in meiner Kindheit, dass sich auf dem Dach meines Wohnhauses ein Schwimmbad befand und mein Vater und ich im  Sommer praktisch jeden Abend im Wasser waren. Volle Freibäder oder Badeseen kannte ich demnach gar nicht.

Wasser heute

Heute genieße ich deshalb umso mehr, dass wir als Triathlonverein bei der Stadt Frankfurt die Möglichkeit haben, Bahnen im Schwimmbad zu mieten um unser Training durchzuführen. Damit spare ich mir Freibäder im Sommer und volle Hallenbäder im Winter. Wie voll es im Sommer normalerweise ist, merke ich heute mal wieder, als wir ins Schwimmbad anrücken. Und wie unangenehm es in Umkleiden sein kann, merke ich gleich im Anschluß. Am besten, man kommt bereits im Badeanzug her und hält sich möglichst wenig im Bad Außenbereich auf. Ständig muß jemand rumpöbeln, es ist dreckig, weil alle Welt denkt, ausgekämmte Haare gehören auf den Boden anstatt in den Mülleimer und einen funktionierenden Spind zu finden ist auch eine kleine Herausforderung.

Da lobe ich mir doch das Becken. Heute allerdings müssen wir uns erst mal mit der Zuordnung der Bahnen beschäftigen, ehe es losgehen kann. Rechts von uns die Wasserballer, die wahre Ballkunststücke vollziehen, dann ein Tor aufbauen und uns damit irgendwie verwirren, links von uns eine Gruppe Schnorchler, die selbst mit Flossen langsamer unterwegs sind, als ich ohne. Sehr interessant. Höchstwahrscheinlich wird irgendwas trainiert, von dem ich eh keine Ahnung habe, aber dass ich schneller schwimme als eine Gruppe mit Taucherflossen ist so absurd, dass es mich mehrere Bahnen beschäftigt.

Nachdem ich fertig bin mit Schwimmen, verfluche ich die Kontaktlinsen, die mir einen extrem deutlichen Durchblick verschaffen und lege so beim duschen einen Turbo ein. Vielleicht bin ich auch einfach nur mondbeeinflusst heute. Der steht nämlich bereits ordentlich riesig und voll am Himmel.