Unser zweites Hotel in Seattle, nachdem das Erste im Stadtteil Queen Ann ja ein Reinfall war, liegt in Georgetown. Ein Stadtteil südlich der Innenstadt und in der Nähe des Flughafens. Georgetown ist bei Künstlern beliebt und so machen wir natürlich erst einen Spaziergang um die Nachbarschaft etwas kennenzulernen, ehe wir uns in die Innenstadt stürzen. Wie in Vancouver, haben wir auch hier nicht so den super Plan, aber zumindest sollten wir nach Downtown fahren und uns den Pioneer Square ansehen. Mittlerweile plant man solche Trips tatsächlich besser mit dem Internet, als mit einem Reiseführer als Buch. Richtig bereuen tue ich den Kauf von unserem Reiseführer zwar nicht, aber so richtig hilfreich ist er auch nicht gewesen. Das, was ich gerne gewußt hätte, oder was hilfreich gewesen wäre, hat er nicht erwähnt, für den Mt. St. Helens Nationalpark z.B. gibt’s gerade mal 5 Absätze. Offenbar fokussierte der Verfasser auf etwas anderes, als ich es mir gewünscht hätte.

Reiseführer

Für Seattle gibt’s gleich mehrere Seiten, allerdings weiß ich deshalb trotzdem nicht, mit welchem Bus wir sinnvollerweise wohin fahren und so fahren wir ohne Reiseführer mit dem nimmer 124 auf Anraten unseres Hotelrezeptionisten nach Downtown und steigen in der Nähe des Pioneer Squares aus. Weil der Busfahrer das freundlicherweise ansagt. Das Wetter verspricht auch heute wieder famos zu werden und so sind wir zwar mit Jacken bewaffnet, es ist allerdings absehbar, dass wir die heute im Laufe des Vormittags noch ablegen und tragen werden. Trotzdem besser als die ersten Stunden in der Stadt zu frieren.

Stadttour

Unsere Tour beginnt also mit dem Pioneer Square, wo wir natürlich alles sehenswerte bestaunen und auch gleich von einem Touristeninformationswägelchen eine Karte und noch ein paar Informationen bekommen. Viel besser als jede Internetseite und noch viel besser als mein Reiseführer. Nach der kurzen Stadtberatung bekommt der Zeugwart den Reiseführer und wir marschieren in Richtung Pike Market, irgendwas zwischen Markt, Blumengeschäft, Künstlermarkt und Souvenirshops. Absolut sehenswert und das nicht nur für Touristen. Ich habe das Gefühl, dass hier auch genug Einheimische einkaufen gehen. Die Preise für die Blumensträusse (was will ein Tourist mit Blumensträussen?) sind unschlagbar. Wenn ich hier wohnen würde, hätte ich immer frische Blumen auf dem Schreibtisch. Immer.

Sehenswürdigkeiten

Wir sehen die berühmten Schweine, das erste Starbucks Kaffee, den Super Mario Brothers Totempfahl und laufen dann in Richtung Space Needle.

Seattle kann man wirklich gut erlaufen.  Es ist ziemlich hügelig, was jeder wissen sollte, der sich hier für den Marathon am Thanksgiving Wochenende (27. November) entscheidet, aber machbar. Ich schnaufe ein bisschen, wenn es hoch geht, erhole mich aber ganz gut, weil wir öfter mal an einer Ampel anhalten müssen. Der Zeugwart führt uns durch Macy’s, weil er findet, dass ein Besuch irgendwie dazugehört. Wir entdecken ein paar Laufläden und landen dann bei der Cheesecake Factory am Convention Center. Ein glücklicher Zufall. Die Pause kommt wie gerufen und nach einem leckeren Mittagessen, weil die hier eben außer Käsekuchen auch noch super kochen können, geht’s weiter in Richtung Norden.

Fertig

Wir sind ja seit kurzem Kaffeemaschinenbesitzer und wollen uns deshalb die Starbucks Kaffeerösterei ansehen. Im Anschluß geht’s auf die Piere an der Waterfront. Wir sehen das Riesenrad, einen Seehund im Wasser, das Kuriositätenkabinett und die Hotdogbude „The Frankfurter“. Viel mehr kann man in Seattle an einem Tag wirklich nicht machen. Wahnsinn.

Morgen geht unser Flieger heim und ich finde, wir haben diesen Urlaub wirklich sehr schön verbracht. Ich hoffe auch, dass die Höhenluft und die Seebrisen, sowie das regelmäßig absolvierte Lauftraining in Form von langen Spaziergängen und ausgedehnten Wanderungen der Lungengesundheit und meiner Kondition zuträglich waren.