Obwohl der Aktive mich gestern nicht bei der Physiotherapie gequält, sondern diese Aufgabe an den Odenwälder abgegeben hat, habe ich trotzdem Muskelkater. Irgendwie sind diese ganzen Physiotherapeuten alle gleich, stecken unter einer gemeinsamen Decke und mein Muskelkater kommt quasi auf Abruf. Wahrscheinlich würde ich den auch bekommen, wenn ich so einen Termin absage, weil meine Muskulatur sich schon vorher genau überlegt, wie sie denn am Besten weh tut, wenn es soweit ist. Diese Schmerzen müssen geplant statt finden, Überraschungsschmerzen werden ja meistens durch Adrenalin betäubt. Dachte ich zumindest. Ist aber auch egal, was die Theorie dazu sagt, weil es ja doch immer genau so passiert, wie es eben passiert, und heute habe ich also mal wieder ordentlichen Muskelkater.

Weil ich aber in der Vergangenheit gelernt habe, dass es nichts bringt sich darauf auszuruhen, weil es dann genauso weh tut, wie wenn man weitertrainiert, lasse ich keine Müdigkeit zu und mache heute meine Armübungen besonders akribisch. Der Odenwälder hat mir die gleichen Hausaufgaben aufgegeben, wie der Aktive und ich bin noch am überlegen, ob das positiv ist, weil es mehr Geschmeidigkeit bringt, oder ob es negativ ist, weil ich immer noch so unbeweglich bin. Wahrscheinlich bringt es auch gar nichts, zu überlegen, warum ich ständig das Gleiche machen muß. Ich muß mir ja auch täglich die Zähne putzen… manche Sachen sind einfach, wie sie sind.

Heute früh mache ich also gleich mal meine Übungen und liege deshalb schon früh auf unserer Matte im Wohnzimmer rum. So gibt es gleich am frühen Morgen auch mal eine ganz andere Perspektive und ich stelle verwundert fest, dass sich unter unserer Couch praktisch keinerlei Staubmäuse befinden. Das ist wirklich ziemlich komisch. Aber, wie bereits erwähnt, auch in diesem Fall bringt es nichts, darüber nachzudenken, warum es so ist. Die Staubmäuse sind vielleicht einfach gerade im Urlaub oder von ihren gestrigen Halloweenfeierlichkeiten noch nicht heimgekehrt?

Claudi gives it a TRI - Morgentraining

Jegliche Gedanken über den Aufenthaltsort der Staubmäuse schwinden, je länger ich die aufgetragenen Übungen durchführe. Der Fokus wandelt sich, weil der Muskelkater und generell die linke Seite einfach viel zu sehr arbeiten müssen, als dass Energie auf Denken verschwendet werden könnte. Das gleiche passiert mir dann auch heute mittag im Büro, wo ich aller Themen auf meinem Tisch zum trotz eine Übungspause einlege und auf meiner Matte meine Wasserflasche stemme. Geistig komplett erfrischt und schmerztechnisch auf einer neuen Ebene, kann ich dann tatsächlich den Nachmittag ganz gut meistern.

Die Abendübungen vor dem Fernseher sind dann nur noch Kür. Die Beweglichkeit steigt tatsächlich, je mehr man sich quält. Und auch am Abend sind die Staubmäuse noch nicht zurückgekehrt… die werden doch nicht etwa komplett ausgeflogen sein? Das wäre ja wirklich zu schön um wahr zu sein!