Schon im letzten Jahr war der Frankfurter Silvesterlauf für mein sportliches 2015 ein guter Abschluß und so ist heute klar, dass auch 2016 auf diese Weise zu Ende gehen soll. Mit dem tollsten Triathlonverein der Welt gehört der Spiridon Silvesterlauf eigentlich seit Jahren zum festen Programm am letzten Tag des Jahres. Heute will der Zeugwart mitlaufen und ich werde auch laufen, aber nebendran. Für 10km am Stück reichen weder Kraft noch Kondition und außerdem wollen die Spiridon Organisatoren ja auch rechtzeitig zum Feuerwerk daheim sein.

Schnee und Eis

Wir reisen heute ins Winterwunderland. Es ist wirklich unglaublich, aber bei uns ist es lediglich etwas verreift und je näher wir an das Waldstadion ranfahren, desto weißer wird es. Erst denken wir an viel Reif, aber dann wird schnell klar, dass das hier überall Schnee ist und mit Reif nicht mehr wirklich viel zu tun hat. Das wird also ein richtiger Winterlauf heute. Bei -4°C kann das auch recht frisch werden, aber wir sind hoffentlich gut ausgestattet.

Nachdem der Zeugwart sich nachgemeldet hat und wir unsere Läufer vom besten Verein der Welt zusammen haben, klönen wir noch eine Weile, beobachten die Elite, die heute in Kurz/ kurz, aber mit Wärmelotion und Armlingen am Start sein wird, und begeben uns dann nach draußen. In der Halle war es nicht so warm, dachte ich. Aber als wir dem Ausgang der Halle immer näher kommen, merke ich, wie warm es hier drin tatsächlich ist. Oder wie eiskalt es draußen ist. Unfassbar. Und schneien tut es auch!

Winter total

Die Mitläufer begeben sich zackig in die Startaufstellung, während die Schwimmerin  und ich uns an der Start- und Zielgeraden positionieren um etwas anzufeuern. Dann laufen wir selbst los. Mit Unterhaltung und Ablenkung schaffe ich recht ordentliche Laufabschnitte und der schöne Winterwald verzaubert. Wir machen natürlich einige Gehpausen, aber sie sind kürzer, als wenn ich alleine laufe und ich komme trotzdem ganz gut zurecht.

In Frankfurt sind auch beim Hauptlauf unheimlich viele schnelle Leute am Start. Als wir zurück am Start sind, sind zahlreiche Läufer schon lange im Ziel und auch unsere Meute kommt kurz danach. Wahnsinn… ich laufe nur rund 6km und die anderen brauchen nur ein paar Minuten mehr für 10km. Das ist schon irgendwie verrückt. Ich treffe noch ein paar Bekannte und sogar ein paar Blogleser sprechen mich an und freuen sich, mich mal persönlich zu treffen.

Das war es nun.

Wenigstens hatte ich, weil ich halt so schön langsam bin, etwas Zeit 2016 Revue passieren zu lassen. War das ein gutes Jahr? Oder war es das nicht?

Ich finde schon. Grundsätzlich wäre es schöner ohne Fahrradunfall gewesen, natürlich. Aber ich finde, den Unfall und seine Nachwirkungen habe ich ganz gut gemeistert. Und es nützt ja auch nichts in Depressionen zu verfallen und alles schlecht zu finden. Unfälle passieren eben, da steckt man nicht drin und es wäre schrecklich zu glauben, dass man unsterblich ist oder dass einem selbst nie was passiert. Besser ist es sicherlich das Beste aus der guten Zeit die man hat zu machen. Und ich denke, dass ist mir dieses Jahr ganz gut gelungen.

Erinnern ist wichtig

Ich erinnere mich aber natürlich nicht nur an den Unfall, der zugegebenermaßen das zweite Halbjahr ziemlich überschattet hat. Ich kann mich für 2016 auch an unseren grandiosen Urlaub in Texas erinnern und an ein tolles Trainingslager mit Tricamp auf Mallorca. Ich hatte sehr schöne Radausfahrten mit den Männern, die mich trotz Langsamkeit und Mädchensein bis zu meinem Unfall im Juli oft mitgenommen haben. Mein Saisonhighlight, der Ironman 70.3 Kraichgau im Juni war ein grandioses Ereignis. Ich war zwar durch mein Knie, was sich von meinem ersten Radunfall noch nicht erholt hatte, etwas ausgebremst, trotzdem bin ich froh, dass ich gestartet bin. Das war ein toller Wettkampf. Wir waren außerdem im Urlaub in Seattle und Vancouver und konnten Zeit mit Walen verbringen. Ich habe viele schöne berufsbedingte Reisen gemacht und der Zeugwart hatte einen guten Wettkampf in Moret.

Für 2017 nehme ich mir nichts vor. Meistens kommt es ja sowieso anders als man es plant. Ich wünsche mir, dass alle die mir wichtig sind gesund bleiben und für mich wäre es sportlich gesehen schön, wenn ich bald mal wieder meine normale Laufrunde drehen könnte. Über das Rolle fahren zum normalen Radeln zurück zu finden, wäre ebenfalls toll. Ich werde mein Bestes geben. Ganz einfach.

Auf ein spannendes, schönes, gesundes 2017! Wir werden es meistern, komme was wolle.