Auf Einladung der Provinzlerin fahren der Zeugwart und ich heute in den Vogelsberg. Die Provinzlerin besitzt ein Wochenendhaus und verbringt, wie es sich dank der Namensgebung des Hauses auch gehört, ihre Wochenenden eben dort. Im Vogelsberg. Im Sommer, liegt das Haus im Grünen, abseits von Verkehr und Fluglärm. Im Winter liegt es abgeschieden von der Welt und jeglicher Infrastruktur in einer Schneelandschaft, die man sich nur 10km weiter kaum vorstellen kann. Und weil ich ja vor kurzem beim Gewinnspiel Schneeklamotten von Salomon gewonnen habe, gibt es natürlich heute die ultimative Chance auf einen Tauglichkeitstest.

Schneeklamotten

Wir fahren um die Mittagszeit im Rhein-Main-Gebiet los und sehen leicht verkleidet aus, wie wir hier, bei +4°C ins Auto einsteigen. Lange Skiunterwäsche unter der Schneethermohose, einige Schichten Funktionsoberbekleidung unter der Skijacke inkl. Schneesperre und dazu noch schneetaugliche Stiefel, Handschuhe und eine Mütze, sowie einen Schal. Bis ich am Auto bin, ist mir schon zum ersten Mal warm und ich ziehe mich weitestgehend wieder aus. Im Auto funktioniert die Heizung, obwohl ich sie bei der Ausstattung untenrum nicht wirklich brauche, wie ich feststelle.

Auf in den Schnee

Die Autofahrt vergeht zügig und aus dem frühlingshaft grünen Rhein-Main-Gebiet arbeiten wir uns langsam aber sicher in den tiefsten Winter vor. Erst sehen wir ein paar gezuckerte Felder, dann sehen wir gekehrte Gehwege und kaum sind wir um die nächste Ecke, ist auf einmal recht viel Schnee und ein Besen würde nichts mehr ausrichten. Hier sind Schneeschaufeln von Nöten und Räumfahrzeuge. Von jetzt auf gleich sind wir im Skigebiet und meine Jacke macht vom Rücksitz aus Luftsprünge vor Freude auf den baldigen ausstattungsgerechten Einsatz.

Wandern

Bei solchen Winterbesuchen, holt uns die Provinzlerin mit ihrem Freund, der sein Licht gerne unter den Scheffel stellt, am Auto ab. Das parkt nämlich unten im Ort, wohingegen das Wochenendhaus oben, auf der Anhöhe über die Felder, Berge und den Wald hinwegblickt. Im Sommer können wir hoch fahren, im Winter ist das für gewöhnlich nicht möglich. Also wandern wir hinauf. Und weil die Provinzlerin ahnt, wie wir den winterlichen Kurzurlaub genießen werden, hat sie uns Schneeschuhe besorgt und wir machen kurzerhand eine Schneeschuhwanderung.

Was eine tolle Idee! So stapfen wir also, mit Schneeschuhen an den Füßen, durch den Tiefschnee, der dank Schneeverwehungen ordentlich Masse zeigt. Ich probiere die Schneesperre an meiner Jacke aus und mache einen Schneeengel, es ist meine Premiere, so dass ich erst später erfahre, dass der Einsatz der Beine entscheidend dafür ist, dass der Engel auch wie ein Engel aussieht. Aber gut. Ich habe mit Engeln eh nicht viel gemeinsam, so paßt es also für das erste Mal.

Statt Kerzen

Ich genieße die neu gewonnene Größe und finde den 30cm hohen Schnee wirklich herrlich. Nach dem Kaffeetrinken im warmen Häuschen, quatschen wir noch eine Weile, ehe wir dann wieder zurück zum Auto wandern. Im dunklen. Gut, dass der Zeugwart und ich unsere Lauflampen mitgenommen haben. Der Zeugwart beleuchtet die Welt mit seiner Bauchlampe von Decathlon, ich nutze die H7 Kopflampe von Ledlenser. Wir sehen damit großartig und wandern in völliger Dunkelheit zurück zum Auto. In einem richtigen Schneesturm fahren wir dann wieder zurück gen Heimat und kommen bei +3°C in den grünen heimatlichen Gefilden wieder an. Ein tolles Abenteuer!