Das Wetter kann sich nicht entscheiden. Wird es Frühling oder doch noch mal kalt? Regnet es, schneit’s oder scheint die Sonne? Was weiß ich denn schon, wenn das Wetter es nicht hinbekommt? Unfassbar. Heute spazieren wir bereits bei Minusgraden zum Becken und sind etwas überrascht, dass die Umkleide doch verhältnismäßig warm ist. Wahrscheinlich, weil der Winter sich nur kurzfristig noch mal zurückgemeldet hat und die Kälte noch nicht wirklich wieder bis zum Inneren der Umkleide vorgedrungen ist? Man muß auch mal Glück haben! Schwimmerglück sozusagen.

Flott umgezogen, trotz ganz angenehmer Temperatur, und schon sind wir etwas zu früh am Becken. Hier ist noch richtig was los, das Becken brodelt und das sportliche Engagement ist wirklich beeindruckend. Auf einer Bahn tummeln sich 11 Mann und schwimmen ein straffes Programm. Das sehe ich schon von weitem und auch direkt an der Bahn ist mir klar, dass diese 11 auf keinen Fall zum einfach nur so schwimmen hier her gekommen sind.

Ich dagegen, schwimme einfach heute. Einen wirklichen Schwimmplan habe ich nicht. Der Fremdvereinsfan bekommt von mir ja schon seit einigen Wochen immer mal wieder einen Schwimmtipp und so denke ich, dass wir auch heute wieder an seiner Schwimmtechnik arbeiten werden. Dafür schwimmen wir uns aber erst mal ein. 200m sind ein guter Wert und dabei kann ich mir schon mal die aktuelle Technik des Fremdvereinfans ansehen. Er schafft es einfach nicht, richtig Druck aufzubauen und seinen Körper mit Kraft nach vorne zu schieben. Das ist ja eigentlich das Wichtigste beim schwimmen.

Nach dem Einschwimmen legen wir also diesbezüglich los. Und nach jeder Bahn gibt es eine flotte Manöverkritik. Ich kann prima neben dem Fremdvereinsfan herschwimmen und gleichzeitig auf meine Technik achten. Etwas sauberer schwimmen, auf den hohen Ellbogen achten und den Kopf nicht zu sehr aus dem Wasser drehen. Alles Themen, die mir wirklich nicht schaden und bedienen ich auch wunderbar viel Potential nach oben habe. Und Potential zu haben, ist ja nie verkehrt.

Während der Fremdvereinsfan auf dieser Bahn mit Paddels versucht das Wasser zu fassen und alle Tipps gleichzeitig zu beachten, schwimme ich locker an ihm vorbei und warte auf der anderen Seite. Seine Überraschung ist groß, als ich schon da bin und er krönt meine Woche mit der coolsten Frage des Abends… wieso ich jetzt schon da bin, will er wissen. Immerhin ist er ja mit Paddels unterwegs und ich sei das nicht. Kann ich ja auch gar nicht sein, denn er hat schließlich meine an. Aber gut.

Ich winde mich mit einer Erklärung raus und wir machen weiter mit Kraultechnik üben. Damit es nicht zu eintönig wird, legen wir noch eine Runde Badewanne ein und tauchen noch ein bischen wild durch die Gegend. Man kann nicht die ganze Zeit hoch konzentriert Kraulen. Das ist einfach nicht möglich. Außerdem läßt auch beim stärksten Mann irgendwann die Kraft nach.

Gegen Ende unserer Schwimmzeit kommt noch der, der es dieses Jahr wissen will, ins Becken und möchte die Woche ebenfalls sportlich beschließen. Triathleten sind wirklich sehr fleißige Sportler. Respekt.