Heute habe ich keine Zeit um mir einen Schwimmplan zu schreiben. Aber manchmal ist das nicht so wichtig, Hauptsache man weiß sich zu helfen. Und das läuft bei mir. Ich frage Lisabet, ob sie einen Plan mitbringen könnte und sie koordiniert und zack, drückt mir Madita einen Schwimmtrainingsplan während wir uns umziehen, in die Hand. Ich lese kurz drüber und bin etwas überrascht, was man mir so zutraut. Das sind 2.000m. Aber ok.

Wir schwimmen diesen Plan und fertig. Der Zeugwart übernimmt das Training des Fremdvereinsfans. Die beiden Herren kommen ganz gut miteinander klar und der Zeugwart genießt das Trainer dasein. Und solange weiterhin Erfolge verzeichnet werden, paßt das ja auch.

Heute ist das Wasser im Riedbad mal wieder ziemlich kalt. Manchmal frage ich mich, warum die Stadt Frankfurt eine recht hohe Bahnenmiete für Vereine verlangt, denn für beheiztes Wasser (und ich spreche nicht von Schaumbadtemperatur) wird der Betrag ganz sicher nicht ausgegeben. Aber ich habe von Bahnenmiete und von Schwimmbadkosten natürlich auch keine Ahnung und mache deshalb heute einen arschbombenähnlichen Einstieg. Einfach reinspringen und den Schockmoment möglichst flott wegatmen.

Während ich mich dann auf den Schwimmplan stürze, geht’s trainertechnisch auf der Nachbarbahn gut zur Sache. Der Fremdvereinsfan bekommt zahlreiche Schwimmaufträge, wird verbessert und auf technische Besonderheiten hingewiesen. Er muß mit seinem Beinschlag fehlende Stabilität in der Körpermitte ausgleichen, weshalb dann gleich eine ganze Reaktionskette ausgelöst wird. Schwimmen ist diesbezüglich wirklich fies und gemein. Ein Fehler zieht sich dauerhaft durch, weil man ja schließlich nicht absaufen möchte und schon ist man da am rumeiern. Ich hoffe, der Zeugwart bekommt beim Fremdvereinsfan Erfolge hin. So quält er sich einfach zu sehr.

Schwimmen hat schließlich nichts mit Quälen zu tun. Schwimmen ist quälfrei. Zumindest sollte es das weitestgehend sein. Wir machen hier ja schließlich alle zum Spaß mit. Zum Zeitvertreib. Weil wir schwimmen und damit auch Triathlon einfach toller finden, als auf auf der Couch zu sitzen. Und das, obwohl des Zeugwarts und meine Couch extrem bequem ist. Während ich heute also meine Bahnen schwimme und dabei auch gleich mal die Rollwende übe, vergeht die Trainingszeit wie im Flug und schwups, ist der Trainingsplan auch praktisch abgearbeitet.