Eigentlich bin ich mitten im Training für Mallorca. Gut vorbereitet in ein Tricamp Trainingslager zu fahren, ist eigentlich das Mindeste. Ansonsten kann man so ein Trainingslager nicht richtig nutzen und auch nicht das Beste rausholen. Und wenn man es nicht richtig nutzen kann, dann stellt sich natürlich die Frage, warum man überhaupt ins Trainingslager fährt.

Dieses Jahr habe ich kein Saisonziel. Ich habe mich bisher zu keinem Wettkampf angemeldet und lasse mir auch nach wie vor offen, ob das dieses Jahr noch passieren wird. Eine Kristallkugel habe ich schließlich nicht. Trotzdem trainiere ich, aber es ist mehr ein ungeplantes Training. Eines, um fit zu werden. Damit ich demnächst wieder locker in eine Wettkampfplanung gehen kann.

Wie locker ich allerdings nach Mallorca fliegen werde, das muß ich noch entscheiden. Vielleicht hat die Chefin ja auch überhaupt gar kein Training und ist auch total unfit, so dass ich den Hauch einer Chance habe, den Wettkampf zum Hauspuig zu gewinnen und sie mir den Mandelkuchen backen wird? Realistisch ist das allerdings nicht. Wie realistisch es allerdings ist, überhaupt anzutreten? Ich bin wirklich extrem untrainiert.

Wahrscheinlich hole ich mein Fahrrad bei Hürzeler ab und bin von der Heimfahrt total fertig und brauche erst mal einen Pausentag? Vielleicht trägt bereits am ersten Tag der Trainingslager Woche eine der Sonnenliegen meinen Namen? Ich könnte auch ein kleines Zelt mitnehmen. Für die Auffahrt zum Kloster Lluc. Da könnte ich dann zur Not in einer der Serpentinen übernachten, wenn die Dunkelheit hereinbricht und ich noch nicht oben bin. Vielleicht wird das auch mein Wochenziel? Eine Woche zum hochfahren?

Diese Woche arbeite ich viel und trainiere gar nicht. Ich gehe früh, arbeite ohne Pause und komme spät aus dem Büro. Wenigstens ist die Autobahn bei solchen Arbeitszeiten frei. Das ist ja schon mal was wert. Ich merke aber, dass mir der Rehasport fehlt. Die Hüfte zwickt. Und ich merke, dass ich besser trainieren würde, weil das Trainingslager immer näher rückt. Aber die Arbeit geht vor, weil der Sport nicht meine Rechnungen bezahlt. Und letztendlich geht’s leider meistens darum.

Trotzdem muß ich nächste Woche besser werden. Das Zeitmanagement muß justiert werden. Der Rehasport darf nicht so schleifen. Und da Tricamp für mich ganz sicher keine extra Versehrten Fahrradgruppe bilden wird, die meine Pausen und meine Geschwindigkeit fährt, muß ich mir auch hierfür etwas überlegen. Es ist einfach utopisch anzunehmen, dass ich dieses Jahr ganz locker mit radeln werde.