Sportlich motiviert bis zu den Zehenspitzen entscheiden der Zeugwart und ich uns heute für das Schwimmtraining. Eigentlich ist es nicht wirklich eine Entscheidung. Wenn Schwimmtraining angesagt ist, dann gehen wir auch hin. Ganz selten kommt mal etwas dazwischen. Es muss dann aber auch etwas wichtiges sein, ansonsten vermeiden wir die doppelte Terminvergabe. Schließlich bringt es nichts, große Reden zu schwingen, man muß auch machen. Sonst wird das nichts.

Was genau nichts wird, muß ich noch entscheiden, derzeit versuche ich ja überhaupt erst mal wieder einen generellen Fitnessstatus für meinen Körper zu erreichen. Wenn man nicht mehr die Jüngste ist, geht alles langsamer, so auch das Fit werden. Obwohl die Ärzte und Therapeuten voller guter Stimmung sind und immer, wenn ich hingehe um wieder eine Kontrolle machen zu lassen betonen, wie toll alles ist und dass man das ja überhaupt gar nicht hätte ahnen können, kommt es einem selbst immer so vor, als verändert sich gar nichts und wenn doch, dann sowieso nicht schnell genug.

Aufgabenstellung

Fit werden ist eine Aufgabe. Manchmal hatte ich den Eindruck, das passiert so nebenbei. Von selbst, einfach so. Aber eigentlich ist das nicht der Fall. Eigentlich ist es Arbeit. Und zwar schwere Arbeit. Ich scheue die Mühe nicht, aber ich merke, dass mir der Weg zum Fit nicht so leicht fällt, wie ich dachte. Der berühmte Fingerschnipp und alles ist wieder gut, läuft hier nicht. Ich muß trainieren. Regelmäßig. Ich muß an die Grenzen gehen, sonst passiert nichts. Ich muß einfach machen, denn wenn ich es nicht tue, passiert es nicht. Natürlich.

Beim Schwimmtraining will ich heute mal wieder etwas zulegen. Mehr Zeit drauf packen und mehr Bahnen. Sarabi hat mir ein Trainingsbuch mitgebracht, damit ich meinen Traum vom schnellen Schwimmen anpacken kann. Leider habe ich vor dem Schwimmen nicht wirklich Zeit mir durchzulesen, wie das Buch anzuwenden ist und deshalb sieht es mehr dekorativ aus, als dass es genutzt wird. Aber es macht die Bahn ziemlich sportlich, wenn man so hinschaut. Triathleten trainieren ja meistens mit viel Equipment und haben auch oft eine Flasche am Beckenrand stehen. Und weil mir das meistens alles fehlt, habe ich eben jetzt ein Buch. Ich muß mich für das nächste Mal aber besser vorbereiten. Das sollte ja wohl möglich sein.

Pacing

Ich schwimme mich ein, einfach mal so 200m, weil mir gerade nichts besseres einfällt und ich finde, dass 200m schon mal eine gute Entfernung ist. Dann mache ich ein bisschen Technik und zwar ganz im Sinne der Chefin. Die predigte ja, zusammen mit dem Tonangeber, auf Mallorca besonders viel von Wasserlage und dem richtigen Armzug. Und ja, ich habe zugehört und versuche deshalb da mal was umzusetzen.

Schwimmtraining

Und weil ich schon als Kind gegen meinen Papa regelmäßig um die Wette geschwommen bin, wie das kürzlich wieder entdeckte Foto beweist, mache ich nach dem Techniktraining einfach den Neuen zu meinem Trainer. Der schwimmt 100erter und weil er schneller schwimmt als ich, schwimme ich neben ihm, perfektes pacing. Allerdings nur 75m. Dann habe ich wieder eine Erholungschance und dann geht’s wieder los. Ich habe so beim Trainieren einen perfekten Partner, weil er halt einfach schwimmt, wie er eben schwimmt, und ich mich orientieren kann, super pacing. Es ist viel leichter für mich vermeintlich gegen den Neuen zu schwimmen, als gegen die Uhr. Die Orientierung ist einfach stetig da.

Heute halte ich tatsächlich 55 Minuten schwimmen durch. Wahrscheinlich einerseits, weil ich Programm habe, aber andererseits bestimmt auch, weil das Konditionstraining langsam Wurzeln schlägt und ich eben einfach besser trainiert bin. Oder vielleicht auch einfach deshalb, weil ich so extrem super motiviert vom Ironman Hamburg Wochenende zurück gekommen bin? Alles ist möglich… und der Muskelkater kündigt sich schon beim duschen an. Das kann ja was werden morgen.