Nach unserem gemeinsamen Training gestern hat der SchwimmGuru Vito mir auch gleich einen Trainingsplan geschickt. Eingearbeitet hat er alles, was wir gestern durchgeschwommen haben. Ich mache immer jede Menge Technik, wenn ich dann alleine schwimme, damit sich alles festigt und ich irgendwann, ganz wie normal und von selbst, so schwimmen kann, wie der SchwimmGuru es tut. Sauschnell und Kräfte sparend.

Wenn er einen Zug macht, mache ich gefühlte 10 und tatsächliche 8 mindestens. Aber das wird besser, denn als wir uns kennengelernt haben, da habe ich gefühlte 30 Züge gemacht. Ich merke die Entwicklung. Vor allem auch im Vergleich zu anderen. Das ist für die meistens weniger schön. Aber da müssen wir nun leider alle durch. Heute gehen wir mit dem Verein schwimmen.

Die Nachbarbahn ist bereits komplett besetzt und schwimmt mit kompletter Ausstattung eine Bahn nach der anderen. Angelegte Flossen sorgen für ordentlich Vortrieb und dann noch die Paddles dazu, zeugen von richtiger Geschwindigkeit. Denke ich mir so, als ich mich in das doch recht kühle Wasser hinabgleiten lasse. Ich schwimme mich erst mal ein. 100m stehen auf dem Plan und so wie es auf dem Plan steht, so wird es gemacht. Sonst wäre es ja sinnfrei den Plan überhaupt zu haben.

Und während ich mich so locker einschwimme ziehe ich an den Kollegen, die mit Flossen und Paddels bewaffnet sind vorbei. Verkehrte Welt. Ganz klar. Die Bahn links von mir muß in einem Raum-Zeit-Kontinuum feststecken, weil das sonst logisch gar nicht zu erklären ist. Nach dem einschwimmen lege ich mit meinen Übungen vom Trainingsplan los und schwimme und schwimme und schwimme. Ich kümmere mich um die ordentliche Ausführung des Scheibenwischers, kraule unter Wasser, was die Arme hergeben, schiebe die Schultern nach vorne und halte den Kopf tief. Ich halte die Hände in ordentlicher Schwimmhaltung und arbeite mich so langsam aber sicher durch den Trainingsplan.

Schmetterling Training

Damit auch ganz klar rauskommt, wer die Coolste im Becken ist, hat der SchwimmGuru auch Schmetterling auf den Trainingsplan geschrieben. Ich schwimme also, als hätte ich nie etwas anderes getan, Schmetterling, während links und rechts neben mir gekrault wird, was die Arme hergeben. Ich dagegen mache genau das, was der SchwimmGuru mir beigebracht hat, ich schwimme ruhig und immer mit Blick nach vorne. Und ich schiebe eine wirklich beachtliche Delphinwelle vor mir her. Es klappt alles ganz wunderbar und außer, dass es technisch prima ist, komme ich auch noch super voran und freue mich diebisch.

Ein Erfolg auf der ganzen Linie. Während ich dann eine meiner Übungen mache, schwimmt der Zeugwart neben mir auf gleicher Höhe und tippt mir auf den Po. Ein Startsignal? Ich beende die Übung sofort und schwimme neben ihm her. Als er etwas schneller wird, ziehe ich nach, immerhin muß ich meine neu gewonnenen Fertigkeiten ja auch gleich mal anwenden und so lasse ich den Zeugwart einfach nicht überholen. Als wir kurz vor dem Ende der Bahn angekommen sind, verfalle ich dann zurück in meine Übung und der Zeugwart zieht, sichtlich erschöpft, vorbei. Er fragt mich, als ich anschlage, ob ich Flossen anhabe und ich recke meinen kleinen, unbekleideten Fuß, aus dem Wasser. Nein. Flossen trage ich nicht.

Ich glaube, morgen werde ich in meinen Armen den Muskelkater der vergangenen zwei Tage ordentlich spüren, aber trotzdem oder gerade deshalb bin ich sehr zufrieden mit den Schwimmtrainings diese Woche.