Die sibirische Kälte hat das Rhein-Main-Gebiet fest im Griff und nächste Woche soll es sogar noch tiefer gehen, mit den Temperaturen. Kälteschutz ist angesagt! Warum der Winter sich jetzt spontan doch überlegt hat bei uns vorbei zu kommen, weiß ich nicht. Immerhin ist der meteorologische Frühlingsanfang prima im Blick. Aber ändern können wir die Kälte jetzt nicht. Weder spontan heute, noch in den nächsten Tagen, zumindest ist die Wettervorhersage diesbezüglich eindeutig.

Der Zeugwart kommt heute mit mir laufen.

Zumindest möchte er einen Teil der Strecke mitkommen. Ich mache heute einen langen Lauf und er will einfach früher umdrehen. Einpacken tut er sich passend für Sibirien und in meinen Augen etwas zu warm für die Sporteinlage, die wir doch eigentlich jetzt machen möchten. Als wir auf der Straße stehen, weiß ich, warum er alles, was in der Nähe war, angezogen hat. Das fühlt sich wirklich bitterkalt an. Heute steigt die Temperatur überhaupt nicht über 0°C. Dabei habe ich extra bis Mittags gewartet!

Wir laufen nebeneinander her und es ist wirklich kalt. Ich kann das noch zehnmal notieren, es ändert leider nichts an der Tatsache. Der Zeugwart hat sein Ziel klar vor Augen und ich überlege, ob es eine Schande ist, meine Ziele für heute, trotz eindeutiger Vorgabe im Rookie Trainingsplan, anzupassen. Eigentlich bin ich gut darin den Trainingsplan durchzuziehen. Zwar schaffe ich selten die vorgegebenen Zeiten, zumindest nicht im Lauftrainingsplan, aber der Tonangeber kennt die besondere Situation und nimmt sie einfach hin.

Rebellion

Heute also, ziehe ich nicht durch. Das weiß ich, weil meine Lunge nach knappen 2km deutlich merkbar rebelliert. Ihr ist das zu kalt. Wahrscheinlich hätte da auch nicht noch wärmeres anziehen etwas gebracht. Der Claudikörper friert nicht. Nur meine Lunge zickt. Das hat sie ja noch nie gemacht. Bis vor meinem Unfall war meine Lunge bei Kälte absolut problemlos. Jetzt scheint sie empfindlich zu sein und Kälteschutz zu verlangen. Zumindest hat sie sich vor dem Unfall anders verhalten. Ich bekomme einen Kältedruck auf der Brust und empfinde die kalte Luft einfach als sehr unangenehm. Wahrscheinlich kann ich nichts kaputt machen und könnte deshalb prima weiterjoggen, aber irgendwie ist das Gefühl eben auch kein Gutes, und deshalb drehe ich mit dem Zeugwart um.

Zurück ist es noch etwas blöder zu laufen, als hin, weil der Wind uns nun ins Gesicht bläst und sich das nicht gerade angenehmer anfühlt. Zusätzlich zur Kälte, die sowieso schon da ist, gibt’s nun also auch noch kalten Wind. Ich muß an die Kaufmanns Kindercreme denken, die mir meine Eltern früher bei so einem Wetter als Kälteschutz ins Gesicht geschmiert haben. Ob die Anti-Falten Creme für meine Altersklasse mit dem Kälteschutz mithalten kann? Das Thema werde ich wohl bei diesem Lauf nicht klären. Leicht zu klären ist dagegen, dass diese Kälte, die hier in den nächsten Tagen noch mehr aufschlägt, für mein Lauftraining nicht zu gebrauchen ist.

Wie geht’s weiter?

Der Tonangeber, der derzeit auf Lanzarote weilt und deshalb von Kälte, Schnee und Eis keine Ahnung hat,  weiß noch nichts von meiner Laufeinschränkung. Ich habe es ja selbst heute erst bemerkt. Was mache ich statt dessen? Wenn ich meinen Chef befrage, ist der wahrscheinlich für „arbeiten“, ich glaube aber, mein Körper möchte trotzdem irgendwie trainieren… ich muß mir was überlegen. Der SchwimmGuru würde bestimmt zu einer Schwimmeinheit mehr raten. Mal sehen, wie die kommende Woche sich kälte- und vor allem arbeitstechnisch so gestaltet. Und ob der Tonangeber motzt, oder meine Entscheidung gut findet.