Was schwimmen angeht bin ich wirklich total motiviert zur Zeit. Wahrscheinlich, weil ich seit dem Start des gemeinsamen Trainings mit dem SchwimmGuru schon lauter tolle Erfolge feiern konnte? Allerdings sind er und ich uns einig, dass es nunmehr an mir liegt und ich die Kondition und die Ausdauer jetzt einfach selbst aufbauen muß. Anders als das Techniktraining wird das richtig anstrengend, denk ich mir. Aber der SchwimmGuru hat dazu eine ganz klare Meinung, ich habe kein Wellness gebucht, sondern Training und das darf anstrengend sein oder auch mal weh tun.

Bei ihm ist da also nichts zu holen. Und auch der Zeugwart haut in die gleiche Kerbe. Der freut sich nämlich, wenn ich nach dem Training mal so richtig geschafft heim komme, weil ich an meine Grenzen gegangen bin. Das passiert viel zu selten wenn ich Sport mache, sagt er. Heute ist mal wieder Freitag und da geht’s zum schwimmen in die Traglufthalle. Ich hatte heute einen Tag Urlaub und denke deshalb, dass das Schwimmtraining besonders erfolgreich wird. Immerhin bin ich nicht durch Arbeit vorbelastet. Vielmehr habe ich Belege wegsortiert und die Steuer vorbereitet, ich war bummeln und habe mit meiner Freundin bei Cupcake und Kaffee ein bisschen gequatscht, wie man das so macht, wenn man etwas Zeit hat.

Wirklich erholt bin ich allerdings nicht. Also zumindest nicht so, als hätte ich den ganzen Tag wirklich nichts gemacht. Da ich normalerweise am Schreibtisch sitze, ist Belege sortieren – am Schreibtisch- ja nicht wirklich viel anders. Wir treffen heute beim Schwimmen mal wieder einige Vereinskollegen, die schon lange nicht mehr im Wasser waren. Nach ein bisschen quatschen und sich gegenseitig auf den neusten Stand bringen, geht’s für uns alle ins Wasser.

Riedbad

Ich habe einen klaren Trainingsplan, den der SchwimmGuru mir aufgeschrieben hat. Wie üblich beginnt der mit Einschwimmen und hat im Anschluß etwas Techniktraining. Da gilt es an die richtige Ausführung zu denken und alle Tipps und Tricks umzusetzen. Für gewöhnlich finde ich das Wasser im Riedbad unangenehm kalt, aber tatsächlich geht’s mit der Temperatur immer besser, seit dem ich den Plan habe, den ich abschwimme. Schließlich will ich auch keine Zeit mit #mimimi verschwenden. Rumpiensen hat noch keinem geholfen seine Ausdauer zu verbessern.

Außerdem wäre der Tonangeber sowieso vollkommen dagegen. Da bin ich mir ganz sicher. Beim Tonangeber wird nicht rumgepienst, da wird durchgezogen. Der SchwimmGuru und der Tonangeber kennen sich nicht, aber was das angeht, sind sie sich ähnlich. Wie Brüder. Trainer halt, alles ein Schlag. Heute fällt mir das Schwimmen übrigens nicht so leicht, wie gedacht, weil ich ja Urlaub hatte. Weit gefehlt. Ich bin richtig am ackern und muß mich wirklich anstrengen um das SchwimmGolf Handicap so zu halten, dass der SchwimmGuru zufrieden ist.

Wir sehen uns nächste Woche und ich bin mir sicher, dass unsere gemeinsamen Trainings jetzt auch immer mehr mit Geschwindigkeit und Durchhaltevermögen gespickt sein werden. Zumindest lässt mein Trainingsplan heute schon darauf schließen. Die Abgangsstrecken werden immer mehr und die Technik ist reduziert auf ein Minimum. Obwohl ich sie irgendwie lieb gewonnen hatte. Aber ich verstehe, dass ein Triathlon kaum ausschließlich mit Technik, sondern vor allem mit Ausdauer zu bewältigen ist. Und weil schwimmen nur von schwimmen kommt, muß ich eben schwimmen, damit das immer besser klappt. Und die Technik, die habe ich mittlerweile weitestgehend drin.

Ich bleibe dem SchwimmGuru erneut ein paar hundert Meter schuldig, weil die Trainingszeit vorbei ist. Ich bin eben einfach kein D-Zug und zusätzlich bin ich ziemlich müde und geschafft. Ob er es verstehen kann weiß ich nicht, aber ich kann es leider auch nicht ändern. Die warme Dusche genieße ich umso mehr, obwohl meine Arme so müde sind, dass sie kaum zum einschäumen an meinen Kopf reichen.