Feiertage kann man ja ganz unterschiedlich verbringen. Wir nutzen die geschenkte Zeit zum radeln. Heute fahren wir früher los, als gestern, denn heute Nachmittag sind wir zu Kaffee und Geburtstagskuchen beim Flitzer eingeladen. Der startet dieses Jahr in einer anderen Altersklasse und das will natürlich auch ordentlich gefeiert werden. Dafür müssen wir am Nachmittag geduscht und fit sein. Der Flitzer ist zwar Kummer gewöhnt, aber stinkig und geschwitzt zum Geburtstag muß trotzdem nicht sein.

Wir wollen heute eine leicht wellige Runde fahren, wieder auf wenig befahrenen Straßen, die vor allem breit sind. Dann haben Autos es leichter mit dem Überholen und wir sogar an vielen Stellen einen eingezeichneten Radweg. Der bringt zwar nichts, wenn einen jemand  übersieht, aber es besteht die Hoffnung, dass der was nützt, weil der Autofahrer das rot des Radwegs eher wahrnimmt. Und mein Trikot hat ein knallgrünes Design auf dem Rücken, das hervorsticht. Ich gebe also alles.

Am Main entlang ist es noch nicht besonders voll, heute früh, ich denke die Menschen kommen erst nach dem obligatorischen Spargelessen aus ihren Feiertagsesszimmern und werden sich am Wasser tummeln. Das Wetter soll ja weiterhin schön sein. Währenddessen biegen wir ab und rollen durch das nächste Städtchen. Hier übersieht uns der erste Autofahrer, der dann aber vor Schreck beim abbiegen doch noch auf die Bremse tritt, denn der Zeugwart ist trotz geschlossener Autoscheibe für ihn außerordentlich gut zu hören. Ich setze noch etwas nach und dann bekommt er von seiner Beifahrerin auch noch schnell die Meinung zur überhöhten Geschwindigkeit und zur Unachtsamkeit im Straßenverkehr mitgeteilt. Schön, dass nichts passiert ist.

Heute haben wir viele bogenfahrende Autofahrer, die dann aber kurz vor uns noch schnell abbiegen müssen. Statt also hinter uns zu bleiben und dann in Ruhe ungefährlich hinter uns abzubiegen, gehört es hier im Kreis anscheinend zum guten Ton, den Radfahrer großbogig zu überholen um ihn dann auszubremsen, weil die Abbiegung doch früher kam, als erwartet. Das liegt eindeutig an der unterschätzten Geschwindigkeit von Rennradfahrern. Und dabei sind der Zeugwart und ich heute nicht sehr schnell unterwegs. Wir fahren heute die Radrunde des Quarterman’s, der regelmäßig in Bruchköbel statt findet, und genießen ein paar Wellen, ehe es auf dem Kamm einen top Ausblick bis zur Wetterau gibt. Hier schießt der Zeugwart eine lustige Fotostrecke, die prima meine erfreulicherweise sehr schnell einsetzenden Erholung zeigt.

Die zwei Bilder sind quasi als „making of“ zu werten, Bilder, die man sonst selten zeigt, weil im Internet ja meistens nur die hübschen gezeigt werden. Die, wo gelächelt wird. Trotzdem mag ich die Serie. Dank meiner Canyon Übersetzung bin ich nämlich ganz gut und mit Puffer Gängen die Hügel hochgekommen und weil der Puls dann nicht so in die Höhe schießt, erhole ich mich super schnell und eigentlich schaue ich auch in die Weite um den Ausblick zu genießen. Natürlich.

Der Wind, den wir auf der Herfahrt gegen uns hatten, ist jetzt von hinten ein toller Anschieber und lässt uns über den Kamm fliegen. Wir wählen eine leicht andere Heimfahrt als Hinfahrt, so dass wir zum Schluß auf der Karte eine herrliche acht abgefahren sind. Ehe es mit dem Mandelkuchen bewaffnet zur Geburtstagsfeier geht, schlafe ich noch ein bisschen auf der Couch, dann halte ich aber große Teile des Nachmittags durch.