Ich mache regelmäßig Athletiktraining, immer, wenn die Chefin es auf meinen #judithathleten Trainingsplan draufschreibt. Und jetzt erst recht, wo Soteira in Aussicht gestellt hat, dass gezieltes funktionelles Training dem Knie zusätzlich etwas bringen könnte. Athletiktraining kann man ja so, und so machen. Vor allem, wenn man es unbeobachtet, ohne Anleitung eines Trainers durchführt. Ich bekomme immer Übungen auf dem Trainingsplan und führe sie durch. Ich erwische mich aber oft dabei, dass ich eine Übung, die mir gut vom Athletenkörper geht, einfach öfter mache, wohingegen ich eine Übung, die ich anstrengend finde, eher im Zeitfenster „einmalig“ absolviert wird.

Das ist natürlich nicht Sinn der Sache. Aber ich gebe zu, Athletiktraining habe ich die ganze Zeit eher als notwendiges Übel betrachtet. Als Triathlet macht man das eben und nimmt sich die Zeit, aber so einen wirklichen Bezug zum schwimmen, Rad fahren und laufen konnte ich zumindest bisher nicht direkt herstellen. Klar hilft ein fester Rumpf gegen das Einknicken auf längeren Strecken und immerhin mache ich ja auch Lauf ABC, was ja auch reines Techniktraining ist, aber wofür so ein wirklich umfangreiches Athletiktraining? Jetzt aber reden die, die sich wirklich damit auskennen. Bei Problemen höre ich auf einmal offensichtlich auch ganz anders zu, als sonst. Es ist nämlich garantiert nicht so, dass die Chefin nicht schon seit Anbeginn der Zeit immer gesagt hat, dass Athletiktraining sinnvoll ist. Schon in unserem ersten Tricamp Trainingslager auf der Finca in Mallorca wurde Athletiktraining gemacht. Aber es hat sich mir nicht so als wirklich hilfreich eingebrannt.

Offensichtlich muß ich an meiner Einstellung arbeiten, denn Athletiktraining ist sehr wohl hilfreich. Basta. Ohne Muskeln geht es nicht und gerade die, die ich für das Schwimmen oder Laufen brauche, die trainiere ich anscheinend am Besten mit meinem eigenen Körpergewicht. Ist ja schließlich genug da. Wahrscheinlich wäre ich schon viel weiter und vor allem deutlich schneller, wenn ich das Athletiktraining in der Vergangenheit mit mehr Liebe und Hingabe durchgeführt hätte? Aber natürlich lohnt es sich auch nicht über die Vergangenheit gar zu viel nachzudenken. Es ist, wie es ist und dabei sollte der Fokus vor allem im Hier und Jetzt liegen.

Damit ich nicht in das übliche Trainingsschema zurückfalle und doch wieder hauptsächlich das mache, was mir leicht fällt, hat mir die Chefin eine Workout Seite empfohlen. Ich gebe zu, ich finde sie eigentlich etwas unübersichtlich, aber nach ein bisschen klicken und schlau lesen habe ich ein paar Übungen gefunden, die laut Sorteira hilfreich sind, aber das Knie erst mal weiter zur Ruhe kommen lassen. Die Schmerzen von der Behandlung sind am abklingen und gerade schwillt es langsam ab. Immerhin hat sich die Kniescheibe bereits erfühlen lassen.

Als ich heute mit meinem Athletiktraining durch bin und anfange das Frühstück zu machen, bahnt sich der Muskelkater schon langsam an. Das habe ich eben davon, dass ich die Leidenschaft für den Triathlon bisher nicht auf das Athletiktraining ausgeweitet habe.