Da Langeweile gerade beim Krafttraining ja bekanntlich nicht gut für den Kopf und auch nicht gut für die Muskelentwicklung ist, bemühe ich mich stets um Abwechslung. Heute hat die Chefin mal wieder Krafttraining auf den Plan geschrieben. Eine ganze Stunde soll ich absolvieren um den Trainingsplan zu erfüllen und sie zufrieden zu stellen. Ich brauche also für gute 50 Minuten Kraftübungen und dehne dann noch 10 Minuten ordentlich. Das ist auch für mein Knie ganz schön, vor allem auf dem Weg zum nächsten Arzttermin.

Für das Krafttraining nutze ich ja bekanntlich die verschiedensten Möglichkeiten, wo es Übungen gibt. Am meisten hat es mir derzeit ein Ringbuch, was der Zeugwart ganz sicher mal gekauft hat, weil ihn der Titel ansprach. Die Autorin verspricht, dass die wichtigsten Übungen im Buch drin sind. Wie jemand wichtig definiert, ist natürlich nicht allgemein festgelegt, aber ich glaube, dass hier schon einige wesentliche Übungen abgehandelt werden. Jede Übung gibt’s entsprechend kurz erklärt und bebildert. Und zu meiner allgemeinen Erheiterung ist jede Seite laminiert.

Wahrscheinlich, weil die Autorin weiß, wie anstrengend jede einzelne Übung ist, die sie hier anpreist und eh schon bei der Gestaltung des Buches mitgedacht hat. Wer will schon nass vollgeschwitzte Seiten umschlagen? Ich arbeite mich heute erneut durch einige bereits bekannte Übungen und suche mir ein paar Neue, die ich dazu nehme. Und tatsächlich helfen mir die Bilder extrem in der Umsetzung, auch wenn ich natürlich längst nicht so galant und sportlich aussehe, wie die Vorturnerin.

Eine Übung sieht auf dem Foto extrem einfach aus und so ist mir gleich klar, dass ich die heute auch mit einbauen möchte. Die Vorturnerin liegt auf der Seite, der Kopf wird bequem mit dem bodennahen Arm gestützt und der andere Arm wird senkrecht in die Höhe gehoben. Die Beine werden angehoben. Ab der Hüfte. Was hat mich nur geritten? Wie komme ich denn überhaupt darauf, dass diese Übung auch nur ansatzweise einfach ist? Was stimmt da nicht mit mir? Ich habe doch Augen im Kopf.

Das Halten dieser Übung ist sagenhaft schwer. 40 Sekunden soll ich so liegen. Klar. Mit mir kann man das ja machen. Das diese Übung zu den wichtigsten Übungen für Triathleten zählt, kann ich nur schwer glauben. Einfach deshalb, weil mir spontan mal gar keine Situation einfällt, wo ich auch nur ansatzweise so eine anstrengende Haltung eingenommen hätte. Aber ich höre schon die Chefin, wie sie über meine allgemeine Muskulatur redet und was mir Rumpfstabilität für das Schwimmen nützt und so weiter. Das glaube ich ihr auch. Trotzdem könnte ich mir in den Hintern beißen, dass ich diese anstrengende Übung jetzt ins Training aufgenommen habe… das heißt nämlich, dass ich sie regelmäßig machen muß.

Aber immerhin ist es ja eine wichtige Übung. Sonst würde sie ja nicht im Buch drin stehen. Ich bin froh, als mein vorher festgelegtes Dehnprogramm beginnt und ich bin auch sehr froh, dass ich mich vor dem Training schon um ein Handtuch gekümmert habe. Laminierte Seiten hin oder her… nasse Seiten sind einfach unangenehm.