Ein paar aus dem Triathlonverein haben heute den irrwitzigen Plan im Waldsee zu baden, weil das für sie zu einem neuen Jahr dazugehört, weil es die Lebensgeister weckt und irgendwie sicherlich auch gemeinschaftlich ganz lustig ist. Auf meinem Trainingsplan stand diese Woche schon ein paar Mal schwimmen drauf, weshalb mir schnell klar ist, dass ich nicht schwimmen gehe und den Waldsee auch noch nicht mal badend begegne. Die Temperaturen bieten sich für ungeheiztes Wasser draußen überhaupt nicht an.

Auf meinem Trainingsplan steht radeln. Mit dem Crosser, schreibt die Chefin. Das passt mir, weil sich das Wetter sowieso eher zum Crosserfahren anbietet als für das Rennrad und vor allem zum draußen schwimmen. Und zusätzlich fahre ich einfach gerne im Wald. Nicht komplett Querfeldein, weil ich noch immer im Erlernen der Radtechnik drin bin, aber trotzdem wesentlich lieber Wald als Straße. Viele Autofahrer sind einfach viel zu unentspannt. Vor allem am Sonntag Mittag, wo wir fahren müssen um zum Vereinsbaden zu fahren. Der Plan kommt meinem Nicht – Schwimm- Wunsch also entgegen und so fahren wir mit den Crossern durch den Wald in Richtung See.

Ich habe das Gefühl, ich komme nicht vom Fleck. Dabei ist es weder besonders windig, noch extrem schlammig. Es gibt nicht viel, was bremst, außer alles. Die Radlerei ist unheimlich anstrengend. Während der Zeugwart regelrecht durch den Wald fliegt, mühe ich mich ab, schalte permanent um es ein bisschen leichter zu haben und muß trotzdem so viel ackern, dass ich total aus der Puste komme. Natürlich habe ich mein Spray genommen, aber heute zeigt es einfach gar keine Wirkung. Kälte und Regen findet der Wirkstoff wohl generell uncool? Ich brauche heute einfach ewig und so ist schnell klar, wir werden es nicht bis zum See schaffen, ehe nicht alle wieder heim gefahren sind.

Am Maunzenweiher, wo jemand die Katze abmontiert hat, schreibe ich eine Nachricht, so dass keiner verwundert ist, dass wir nicht kommen, es aber ja angekündigt hatten. Dann fahren wir weiter und zwar in Richtung Frankfurt Sachsenhausen und zum ehemaligen Goetheturm. Den hat ja ein oder mehrere Verrückte im letzten Jahr abgebrannt, weil den Menschen offenbar mittlerweile nur noch wenig heilig ist und so schauen wir also auf die letzten Reste des ehemaligen Turmes und stellen uns den wunderbaren Blick über Frankfurt einfach vor, den man von hier aus hatte. Das war wirklich toll. Ob man die Verrückten mittlerweile eigentlich geschnappt hat? Das wäre doch mal ein Erfolg!

Auf dem Rückweg fahren wir am öffentlichen Grillplatz vorbei, wo ganze 4 Spanferkel auf den Grillstäben drehen und wir verbringen eine gefühlte Ewigkeit darüber nachzudenken, wie viele Gäste wohl erwartet werden, dass 4 Spanferkel nötig sind um sie zu verköstigen. Auf der Fahrt durch Oberrad frage ich, ob der Zeugwart weiß, wo das „Grüne Soße“ Denkmal steht, wir finden aber nur die Gärtnerinnenstatue, die zwar sicherlich auch was mit der Grünen Soße zu tun hat, aber ganz sicher etwas anderes ist, als das Denkmal, was ich meine. Wir finden es nicht und fahren zum Main und dann gegen den Wind zurück nach Hause.

Die Heimfahrt empfinde ich als wesentlich unanstrengender als die Hinfahrt. Erfreulich, dass ich doch nicht so unfit bin, wie anfangs gedacht.