Manchmal gibt es Traumtage und dann wieder läuft alles, wie es eben läuft, ohne großartiges Rumgedenke warum, wieso oder weshalb. Erstaunlich, dass praktisch jeder zum Traumthema immer was zu sagen hat. Die Menschen kehren einfach gerne vor anderen Türen, da ist die Traumgestaltung ja auch viel schöner. Und da kann man auch viel leichter vorschlagen, wie etwas anders, schöner, besser oder praktischer gestaltet werden kann. Für mich gehören Traumtage genauso dazu, wie jene Tage, an denen das Leben eben einfach so passiert.

Ohne großartig darüber nachzudenken.

Der Mensch hat nun mal Gefühle und einen Kopf, das lässt sich eben wunderbar verbinden. Heute verbinde ich alles für das anstehende Schwimmtraining. Ein Schwimmtraining ohne Plan ist ähnlich, wie ein Training ohne Ziel… kann man machen, ist aber irgendwie uncool und nicht so motivierend. Kurz vor Feierabend schreibe ich deshalb noch einen Trainingsplan zusammen. Genügend Auswahl gibt’s dazu ja im Internet oder in meinem kreativen Kopf. Immerhin habe ich nun schon ein paar Schwimmtraining absolviert.

Ob das Training nun die Grundsätze des idealen Trainingsaufbaus trifft, das weiß ich natürlich nicht. Immerhin bin ja nicht ich der Trainer, sondern, ich bin der Athlet. Aber ich glaube, das Training von heute passt ganz gut in die Jahreszeit. Immerhin vergeht die Zeit wie im Flug und schon bald wird auch die Freiwassersaison wieder los gehen. Und deshalb üben wir heute ein bisschen Orientierung. Das kann nicht schaden.

Und wenn es in den Trainingsaufbau eben nicht ganz perfekt passt, dann machen wir heute eben einen Ausflug, bei dem wir an den bevorstehenden Sommer denken. Großartig. Gerade der Sommer hebt meine Laune ungemein, ich schwimme ja auch wirklich sehr gerne im Freiwasser. Auf unserem Schwimmplan für heute Abend steht also Training für das Freiwasserschwimmen drauf. Was braucht es denn für das Schwimmen im Freiwasser? Außer genügend Kondition, braucht es vor allem Orientierung.

Nirgends ist es wichtiger ordentlich zu sehen und sich zu orientieren, als im Freiwasser. Wenn man nicht weiß, wo man hinschwimmen muß, kann man es vom Prinzip her ja auch gleich lassen. Deshalb liegt der Schwerpunkt heute im Becken auf dem Orientieren. Ganze Bahnen, auf jedem Arm im Wechsel und dann auch mal nur zwischendurch. Mit Paddels und ohne. Orientieren sollte im Idealfall im Freiwasser dann ja einfach so nebenbei passieren. Und um etwas einfach so nebenbei machen zu können, muß es eingeübt werden.

Ich brauche auch wirklich einige Bahnen, bis mir das Orientieren wieder wie aus dem Lehrbuch sicher und ganz spontan gelingt. Ich habe zwar eine Schokoladenseite, aber trotzdem sollten ja beide Seiten klappen, wenn es von der einen zum atmen mal nicht passt, wegen Wellen, kann ich so prima ausweichen. Und wo es ja zwei Seiten gibt, kann man ja beide auch nutzen.

Der Zeugwart und ich steigen heute ziemlich geschafft aus dem Becken. Die Stunde Training verging wie im Flug und ich glaube, dank des unermüdlichen Paddle-Einsatzes, kann ich froh sein, wenn ich meine Arme noch zum Haarewaschen hoch bekomme.