Wenn man so ein verlängertes Wochenende ordentlich ausnutzt, dann scheint es auch wirklich wie im Flug zu vergehen. Wir haben unseren Kurzurlaub im Frankenland wirklich sehr genossen und gehen heute im schönen Bamberg frühstücken, ehe wir nochmals durch den Rosengarten spazieren. Hier stehen einige Arten schon in voller Blüte, während es für andere noch nicht ganz an der Zeit ist. Wahrscheinlich genau die Absicht der Gärtner, so haben die Besucher den ganzen Sommer etwas davon?

Nach einem gemeinsamen Mittagessen dividieren wir uns langsam wieder auseinander. Der Zeugwart und ich kommen dann tatsächlich am Nachmittag los und fahren durch die verschiedensten Wetterarten zurück nach Hause. Und weil ich mich am Freitag für einen Irongirl Lauf angemeldet habe, beschließe ich, dass ich jetzt noch mal loshüpfe. Nach zwei Stunden Autofahrt ist ein Lauf sicherlich eh nicht die schlechteste Lösung. Außerdem hat die Chefin mir für heute Sport in den Plan geschrieben, obwohl Montag ist und da das ja schon nicht richtig geklappt hat, wie gewünscht, gehe ich wenigstens laufen.

Es ist regnerisch. Gerade ist es zwar trocken, aber ich habe das Gefühl, es kann jederzeit mit einem Regenguss losgehen. Aber das kann ich dann auch nicht ändern. Ich entscheide mich heute für eine Unterhaltung von Barbara Schöneberger und Detlef Soost, über Barbarradio und tatsächlich ist das Ganze sehr kurzweilig. Laufen ohne Musik hat zur Folge, dass ich meinen eigenen Rhythmus finden kann und mich nicht krampfhaft versuche am Takt zu orientieren. Was in 9 von 10 Liedern bei mir ja eh nicht klappt. Schon gar nicht, wenn man gehen und laufen abwechselt.

Ich walke mich ein bisschen ein und lege dann los mit der Abwechslung. Und das klappt tatsächlich ganz gut. Es ist jetzt nicht so, als wäre ich übermäßig schnell. Tatsächlich ist es sogar wahrscheinlich eher super langsam, aber die Laufbewegung ist ein deutlicher Unterschied zum Walken. Nicht nur wegen der Geschwindigkeit, sondern vor allem auch wegen der Anstrengung. Ich versuche langsamer zu laufen und auch das klappt ganz gut. Mein Knie findet die kurzen Laufetappen nicht schlecht. Der Muskel ist total zittrig, aber das passiert nun mal, wenn sich ordentlich ins Zeug legt.

Die Walkingetappen nutze ich vor allem für eine ordentliche Beinführung und einen entsprechenden Kniehub. Das hat meinem Knie in der Vergangenheit immer ganz gut getan. Bin gespannt, ob es die heutige Einheit dadurch auch ganz gut wegsteckt. Ich bin heute tollkühn und versuche einfach mal die Wettkampfdistanz vom kommenden Freitag. Ich glaube, bei meinem Leistungsvermögen ist ein Volldistanztraining absolut legitim.

Also drehe ich nach drei Kilometern um und es geht zurück. Eine Wendepunktstrecke ist da einfach wesentlich leichter einzuschätzen, als wenn ich im Kreis laufen würde. Ich laufe und gehe weiterhin im Wechsel und versuche immer etwas länger zu laufen, als zu gehen. Das klappt nicht konsequent, aber manchmal ist es auch vor allem der gute Wille, der zählt. Ich komme nach guten 6km wieder heim und kann dem Zeugwart so mitteilen, wie lange er am Freitag beim Irongirl mindestens auf mich warten muß.