Nachdem ich gestern Abend festgestellt habe, dass Sport nach Feierabend einfach nichts für mich ist und nicht in mein Leben passt, muß ich heute nun ja eine Alternative finden. Kein Sport ist auch keine Lösung und zu viel Drama muß ebenfalls nicht sein. Also ziehe ich mich heute früh zum laufen um und stelle fest, dass Sport am Morgen sehr wohl in mein Leben passt, dass ich aber unbedingt für ausreichende Sichtbarkeit sorgen muß, weil es tatsächlich noch sehr dunkel draußen ist.

Sportmuffel

Meine Uhr, das habe ich erst kürzlich festgestellt, zeigt mir in einer Ansicht, die ich natürlich erst wieder suchen muß, den Sonnenaufgang und in einer separaten Zeile auch die Dämmerung an. Das ist noch eine gute halbe Stunde hin. Ich muß also für Beleuchtung sorgen, das bleibt nicht aus und so gehe ich als Erstes mal an unsere Lichtkiste und suche mir die Reflektorbänder und eine Kopflampe raus. Die ersten vier Exemplare sind leer und leuchten nicht mehr. Ich finde aber erfreulicherweise leuchtende Gefährten und beschließe nach dem Lauf mal alle vorhandenen zu prüfen. Jetzt geht’s erst mal raus.

Kalt ist es nicht, aber es ist regnerisch und so trage ich kurze Sachen, aber die Regenjacke drüber und ich trage meine neuen Achillessehnenmassagesocken. Nach dem Lauf vom Wochenende habe ich die Sehne so ein ganz kleines bisschen gemerkt. Ich glaube, weil mein neuer Laufstil, dieses aufrechte, gerade, mit dem Fußaufsatz direkt unter dem Körper und dem Wegschieben der Erde unter mir, einfach eine deutliche Veränderung ist und sich eben auch meine Achillessehne erst daran gewöhnt.

Nutze, was Du hast

Und weil ich diese Achillessehnenmassagesocken ja nun mal habe, kann ich sie schließlich auch benutzen. Erst sind sie ziemlich unangenehm. Echt fest und stramm und die Noppen sind auch deutlich starr, aber als ich unten auf der Straße stehe und meine Uhr starte, merke ich die Massagepunkte gar nicht mehr. Ich laufe locker los. Sicherlich deutlich langsamer als mit dem Zeugwart, aber trotzdem viel flotter, als zu walken. Direkt in den Wald laufe ich nicht, statt dessen habe ich beschlossen, das Dorf zu umrunden um mich erst mal langsam an das Laufen bei Dunkelheit zu gewöhnen. Die Bürgersteige im Dorf sind schließlich weitestgehend beleuchtet.

Solche Dorfläufe mache ich unheimlich gerne in der Winter- und vor allem in der Weihnachtszeit. Wenn alles geschmückt und drinnen beleuchtet ist und man als Straßenläufer im dunklen an den Häusern vorbei läuft, dann fühlt man sich, wie im Kino. Die Szenen des Morgens laufen in jeder Wohnung unterschiedlich ab. Obwohl noch kein Winter ist, empfinde ich es als ziemlich dunkel und finde, eine Winterdorfrunde passt hervorragend zu meinem Empfinden. Das Laufen in die Dämmerung hinein ist wirklich prima und meine leuchtenden Gefährten brauche ich gar nicht wirklich.

Luftlos

So duster ist es erfreulicherweise auch vor der Dämmerung nicht, oder die Straßenbeleuchtung ist heller eingestellt als ich es erwartet habe. Leider habe ich mein Spray vor dem Lauf vergessen, so dass ich zahlreiche Gehpausen machen muß, weil mir einfach die Puste fehlt. Zurück daheim werden die Achillessehnenmassagesocken ziemlich schnell unangenehm und ich ziehe sie flott aus. Meine Sehnen fanden das aber einen guten Zug und ich merke sie überhaupt nicht. Liegt vielleicht an den Socken, oder auch an den vermehrten Gehpausen wegen der Kurzatmigkeit? Ist auf jeden Fall ziemlich gut und mir viel lieber, als wenn etwas zwickt.

Nach dem Duschen nehme ich mir noch schnell die Beleuchtungsbox vor und teste alle Gefährten auf ihren Batteriezustand. Wenn schon Gefährten, dann sollten sie natürlich auch gut funktionieren, für die dunkle Jahreszeit. Nichts ist blöder, als wenn man in die Kiste greift und erst nach etwas leuchtendem suchen muß. Es sollte schlichtweg alles funktionieren, was da drin liegt. Der Zeugwart, bei uns zuständig für die Technik – natürlich- , findet also, wenn er heute heim kommt einige Reflektorbänder und Stirnlampen, deren Batterien ausgetauscht werden müssen. Falls das geht.