Nach dem Lauftraining wird ja mittlerweile bei mir fast schon routiniert ausgiebig gedehnt. Zwar hake ich das Dehnprogramm natürlich auch sehr gerne im Trainingsplan ab, das ist klar, dennoch bin ich davon überzeugt, dass ich es auch ohne, Plan absolvieren würde. Es ist nicht so, dass ich das Dehnen liebgewonnen habe, aber der Nutzen für meinen Athletenkörper ist einfach nicht wegzureden. Es ist ganz klar, dass das Dehnen hilft und gut tut. Ich nutze für das Dehnen nach dem Laufen mittlerweile auch wieder regelmäßig die Blackroll. Die ist ja besonders fies.

Für mich zumindest. Da könnte man jetzt natürlich sagen, dass ich sie einfach nur öfter benutzen müsste und dann wäre sie auch nicht so ein Schreckgespenst. Allerdings ist das ja nun wirklich leichter gesagt, als getan. Die Blackroll ist wirklich kein angenehmes Trainingsgerät. Ich kenne auch keinen, der das anders sieht. Die Anwendung ist immer unangenehm und anstrengend. Weil man die Körperteile, die behandelt werden sollen, eben nicht komplett ablegen kann. Dann stirbt man nämlich gefühlt sofort, vor Schmerzen

Zusätzlich zum Dehnprogramm nutze ich also die ungeliebte Blackroll und auf Anraten der Physiotherapeutin auch noch einen Blackroll Ball. Der macht es natürlich nicht angenehmer. Bei dem Faszienball* ist die Auflagefläche noch kleiner, als bei der Rolle* und das ist einfach noch eine Ecke fieser. Allerdings für meinen Pomuskel, den ich mit dem Ball bearbeiten soll, auch sehr effektiv. Der Anfang bei so einer Behandlung ist erst mal besonders schmerzhaft, dann aber, je länger ich es aushalte, wird es besser. Nicht unbedingt angenehm, aber zumindest schmerzfrei. 

Die Wissenschaft der Faszien ist wirklich beeindruckend. 

Ich kenne mich damit ja überhaupt nicht aus, sondern verlasse mich auf die Ratschläge derer, die diesbezüglich ausgebildet sind. Das mache ich auch bei dieser leidigen Coronapandemie: Ich verlasse mich auf die Wissenschaftler und Ärzte. Wenn es um meine Spezialgebiete geht, mische ich mit, aber bei Dingen, bei denen ich mich nicht auskenne, kann ich gut den Fachleuten glauben. Bei Faszien, Muskeln und Sehnen merke ich außerdem recht schnell, ob der vermeintliche Experte auch tatsächlich einer ist. Hier ist das Echo ziemlich flott spürbar, zumindest bei mir. 

Auf der Matte tue ich als Athletin also auch etwas für die Sportlichkeit, auch wenn ich dort kaum die Lunge trainiere. Obwohl ich manchmal ganz schön ins Schnaufen komme, gerade, wenn es um die Blackroll geht. Da könnte ich auch von einem Ausdauertraining ausgehen. Ich vermute, dass die Blackroll noch sehr lange nicht zu meinen liebsten Trainingsgeräten zählen wird. Da kann ich noch so viel Ausdauer an den Trainingstag legen. Bis die Blackroll und ich Freunde werden, dauert es eben. Dass sie mir guttut, das merke ich allerdings. Aber erst hinterher.